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Wie das Londoner Verteidigungsministerium vergangene Woche berichtet hat, bereiste der britische Staatsminister für die Streitkräfte – Leo Docherty MP – vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine verschiedene Stationen in Mittel- und Südosteuropa. Zuvor hatte die Regierung von Premierminister Richi Sunak bekannt gegeben, weitere 500 Millionen Pfund (582 Millionen Euro) an Militärhilfe an die Ukraine leisten zu wollen. Außerdem sollen die Verteidigungsausgaben des Vereinigten Königreiches in den kommenden sechs Jahren um insgesamt 75 Milliarden Pfund (87 Milliarden Euro) auf einen Anteil von dann 2,5 Prozent am Bruttoinlandsprodukt (BIP) erhöht werden.

Sechs britische Eurofighter „Typhoon“ der Operation „Biloxi“ über dem Schwarzen Meer.
Foto: RAF

Erste Station Dochertys in der vergangenen Woche war Wiesbaden, wo er sich mit dem britischen Anteil am Internationalen Geberkoordinierungszentrum (IDCC) traf, das für die Logistik der Militärhilfelieferungen für die Ukraine zuständig ist. Anschließend reiste er weiter nach Bukarest, wo er sich mit Rumäniens Verteidigungsminister Angel Tîlvăr, der Staatsministerin für Verteidigungspolitik Simona Cojocaru und dem Generalstabschef General Gheorghiță Vlad austauschte.

In Rumänien besuchte der britische Staatsminister auch das Kontingent der Royal Air Force (RAF), das dort für die nächsten drei Monate die Operation „Biloxi“ im Rahmen der NATO-Mission „enhanced Air Policing South“ (eAPS) durchführt. Aktuell sind dort sechs britische Eurofighter „Typhoon“ mit 200-köpfigem RAF-Personal stationiert, um den NATO-Luftraum über dem Schwarzen Meer zu sichern.

Der Staatsminister für die Streitkräfte Leo Docherty demonstrierte in Rumänien und Bulgarien britischen Beistand.
Foto: GOV.UK

Zum Abschluss seiner Reise traf sich Docherty in Sofia mit Bulgariens Verteidigungsminister Atanas Zapryanov, dem Generalstabschef Admiral Emil Eftimov und dem stellvertretenden Außenminister Ivan Kondon. „Putins rechtswidrige Invasion“, so der Gast aus London in diesem Zusammenhang, „hat die Verteidigungsbeziehungen zwischen den demokratischen Staaten in ganz Europa gestärkt und vereinte uns bei der Unterstützung der Ukraine und der Freiheit.“

Hintergrund

Die ehemaligen Warschauer-Pakt-Staaten Bulgarien und Rumänien sind seit 2004 Mitglieder der Atlantischen Allianz. Nach der gewaltsamen Annexion der ukrainischen Krim durch Russland in 2014 hat die NATO mit dem „enhanced Air Policing South“ begonnen – zusätzlich zum „Baltic Air Policing“ seit 2004.

Dr. Gerd Portugall