Bei seinem Treffen mit US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat Verteidigungsminister Boris Pistorius am 9. Mai bestätigt, dass Deutschland die Abgabe von drei Mehrfachraketenwerfern HIMARS (High Mobility Artillery Rocket System) aus Beständen der US-Streitkräfte bezahlt. Die drei Systeme im Wert von rund 30 Millionen Euro sollen zeitnah an die Ukraine geliefert werden.
Die Idee zu dieser Unterstützungslieferung war entstanden, als noch nicht absehbar war, ob und wann das 60-Milliarden Dollar Paket der US-Regierung vom Parlament genehmigt werden würde. Trotz der zwischen zeitlich erfolgten Genehmigung solle Finanzierung der drei Systeme nicht gestoppt werden, so Pistorius.
Der Bedarf an Artilleriesystemen in der Ukraine ist unverändert hoch. Nach einer Aufstellung der US-Regierung vom April 2024 hat die Ukraine bereits 39 HIMARS erhalten. Erste Lieferungen sind bereits im Sommer 2022 erfolgt. Aus dem Kriegsgebiet wurde über Einsatzerfolge mit dem System berichtet.
Der von Lockheed Martin hergestellte HIMARS ist ein Mehrfachraketenwerfer, der auf einem geschützten 6×6 FMTV-Lkw-Fahrgestell von Oshkosh montiert ist und von dieser hochmobilen Plattform weitreichendes Feuer liefert. Die Raketen sind radargesteuert und haben je nach Typ eine Reichweite ab 32 Kilometer. Die GMLRS (Guided MLRS) und ebenso die GLSDB (Ground-Launched Small Diameter Bomb reichen bis zu 150 km. Mit ATACMS (Army TACtical Missile System) können Ziele in 300 km Entfernung bekämpft werden. In Verbindung mit seiner hohen Mobilität eignet sich das besonders für den Kampf gegen feindliche Waffendepots und Gefechtsstände.
Das deutsche Raketenwerfersystem MARS/MLRS verwendet den gleichen Werfer und kann die gleiche Munition verschießen.
Gerhard Heiming