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Nach einem Jahrzehnt ist Schluss. Der letzte große Auslandseinsatz der Bundeswehr ist beendet. Die durch einen Putsch an die Macht gekommene Militärregierung in Mali hat die internationale Gemeinschaft aus dem Land geworfen und setzt stattdessen auf russische Söldner. Was vom Einsatz der tausenden UN-Blauhelme bleibt, ist noch unklar, viel dürfte es aber nicht sein. Die Sicherheitslage verschlechtert sich zunehmend. Dabei steht die Situation in Mali stellvertretend für die ganze Sahelzone. Ein Gebiet, dessen Stabilität von strategischem Interesse für Deutschland und die gesamte EU ist.

Die Bundeswehr packt ein. Das deutsche Camp Castor bei der malischen Stadt Gao wird zum Ende des Jahres 2023 immer leerer und leerer. Ihren Abzug aus Mali hat die Bundeswehr mit einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit begleitet. Der vermittelte Eindruck: Alles läuft geordnet und nach Plan. In einem Interview mit der ARD im Oktober 2023 sagte Oberst Heiko Bohnsack, Kommandeur des letzten deutschen Kontingents in Mali, allerdings auch: „Der Zeitplan ist ehrgeizig. Es darf nicht viel schiefgehen, eigentlich darf gar nichts schiefgehen.“ Am Ende hat dann alles geklappt, obwohl sich die Sicherheitslage immer weiter verschärfte und es im September sogar zu einem Angriff auf das nur 1.200 Meter vom Camp Castor entfernte malische Camp kam. Am 12. Dezember vermeldete das Verteidigungsministerium, dass die letzten 142 deutschen Soldatinnen und Soldaten, von Ursprünglich etwa 1.100 Soldatinnen und Soldaten, das Camp Castor mit zwei A400M-Transportmaschinen der Luftwaffe verlassen hatten.

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