Geländegängiges Waldbrandlöschfahrzeug in Dienst gestellt
Auf dem Truppenübungsplatz Lehnin hat die Bundeswehr-Feuerwehr am 4. Juli das erste von 76 bestellten Waldbrandfeuerlöschfahrzeugen übernommen, wie das Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen (BAIUD) auf Twitter mitgeteilt hat. Mit den neuen Waldbrandlöschfahrzeugen löst die Bundeswehr die vorhandenen Fahrzeuge auf Unimog-Basis ab, die ihr Lebensdauerende erreichen.
Die Bundeswehr FuhrParkService (BwFPS) erwirbt die Fahrzeuge und stellt sie den Bundeswehrdienststellen als Dauerleihe zur Verfügung. Dass die BwFPS ein Feuerlöschfahrzeug erwerbe, sei eine Premiere, schreibt die Bundeswehr. Ebenso sei es ein Novum, dass die Bundeswehr ein Tatra-Chassis nutze.
Auf einem allradangetriebenen 4×4-Chassis T815-7 des tschechischen Lkw-Produzenten Tatra hat der österreichische Feuerlöschfahrzeugbauer Rosenbauer ein Tanklöschfahrzeug realisiert, das mit 4.500 Litern Löschwasser und 100 Litern Schaummittel speziell für die Bekämpfung von Wald- und Flächenbränden ausgerüstet ist. Die Löschmittel können mit einem fernsteuerbaren Frontwerfer mit einer Wurfweite von bis zu 40 Metern sowie mit einem handgeführten Strahlrohr aus der Dachluke ausgebracht werden. Die Pump&Roll-Funktion lässt eine Wasserabgabe auch während der Fahrt zu. Eine Selbstschutzanlage mit 300 Litern Wasser dient dem Besprühen der Räder und der Kabine, um die Flucht bei brennendem Untergrund zu ermöglichen. Ein Überrollbügel in der Kabine schützt die Besatzung, falls das Fahrzeug umstürzt.
Das 18-Tonnen-Fahrzeug wird von einem Euro-6-Dieselmotor mit 291 kW angetrieben, der bis zu einer Wassertiefe von einem Meter waten kann. Die Räder sind einzeln aufgehängt und luftgefedert. Das Fahrzeug kann bis zu 25 cm angehoben werden. Dann beträgt die Bodenfreiheit 50 cm. Sperrdiffenziale an allen Achsen und eine Reifendruckregelanlage ermöglichen die Anpassung ans Gelände zur Verbesserung der Geländegängigkeit. Eine 5-Tonnen-Seilwinde an der Fahrzeugfront kann u.a. für die Selbstbergung genutzt werden.
Nach Angaben der Bundeswehr werden 71 der Waldbrandlöschfahrzeuge auf die Wachen der Bundeswehr-Feuerwehr verteilt. Fünf gehen an die militärischen Brandschutzkräfte der Streitkräftebasis. Die Auslieferung soll bis Anfang 2024 abgeschlossen werden.
Redaktion / gwh