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Die Möglichkeit zur realitätsnahen Simulation von Gefechten würde den Streitkräften viele Vorteile bringen. Dabei ist von der Optimierung der Anforderungen an zukünftige Systeme über den Einsatz als Ausbildungs- und Analysewerkzeug für eingeführte Systeme und Taktiken, bis hin zur Prognose des gegnerischen Verhaltens in einem hochintensiven Gefechtsszenario vieles denkbar.

Das Projekt „GhostPlay“ hat sich zum Ziel gesetzt, diese und weitere Möglichkeiten einer KI-basierten Simulationssoftware zu entwickeln. Dabei sind die Fortschritte des Projekts so erfolgsversprechend, dass auch das Amt für Heeresentwicklung Interesse an diesem gezeigt hat und seit Anfang des Jahres den Einsatz von Loitering Munition, die mittels eines Hubschraubers ausgebracht wird, durch die Software simulieren lässt.

Das Konsortium hinter GhostPlay besteht aus dem deutschen KI-Startup 21Strategies, dem Sensorhersteller Hensoldt, der Universität der Bundeswehr Hamburg und dem Beratungsunternehmen Borchert Consulting & Research. Finanziert und in Auftrag gegeben wurde das Projekt 2021 durch das Zentrum für Digitalisierung und Technologierforschung der Bundeswehr (dtec.bw).

Leistungssteigerung von Flugabwehr durch KI

Ziel des Projekts ist es, Entscheidungsverfahren für militärisches Handeln, basierend auf künstlicher Intelligenz, zu entwickeln und diese innerhalb eines digitalen Gefechtsfeldes zu erproben. Innerhalb der ersten Phase des Projekts, die Ende 2022 abgeschlossen wurde, lag der Fokus auf dem Szenario der Unterdrückung feindlicher Flugabwehr (Suppression of Enemy Air Defence, SEAD). Während dieser Phase wurde ein Flugabwehrverbund, bestehend aus Gepard-Flugabwehrkanonenpanzern, simuliert, der durch einen Drohnenschwarm mit mehr als 100 Einheiten angegriffen wurde. Hierzu bedurfte es zunächst des Aufbaus einer geeigneten Simulations- und KI-Trainingsumgebung sowie der notwendigen Regelformulierung für das Szenario, wie 21Strategies, auf deren KI GhostPlay basiert, gegenüber ES&T mitteilt.

Das digitale Gefechtsfeld von GhostPlay soll eine realitätsnahe Simulationsumgebung bieten sowie eine visuelle Nachvollziehbarkeit des Missionsablaufs (Grafiken: 21Strategies)

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