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Ein Umsatzwachstum von 7,6 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro meldet Rheinmetall für das I. Quartal 2023. Als Ursache verweist das Unternehmen auf die Zeitenwende und den daraus gestiegenen militärischen Bedarf, der nun beginne, sich in konkreten Auftragserfolgen niederzuschlagen.

Allerdings ging das operative Ergebnis um 19 Millionen Euro auf 73 Millionen Euro zurück. Das führt Rheinmetall auf negative Ergebnisbeiträge des chinesischen Joint Ventures und einer weiteren Beteiligungsgesellschaft sowie Sonderzahlungen an die Belegschaften zum Inflationsausgleich zurück.

Der Auftragsbestand nahm um acht Prozent auf 28,2 Milliarden Euro zu. Darin seien auch die erwarteten Abrufe aus bestehenden Rahmenverträgen mit militärischen Kunden sowie die Potenziale aus Kundenvereinbarungen (Nominierungen) im zivilen Geschäft enthalten.

Die umsatzstärkste Division Vehicle Systems, die im Bereich der militärischen Rad- und Kettenfahrzeuge tätig ist, konnte im I. Quartal den Umsatz um 15,56 Prozent auf 462 Millionen Euro steigern. Die Umsatzsteigerung sei insbesondere auf die umfassenden Instandsetzungsprogramme zurückzuführen, die der Bereitstellung von Kampffahrzeugen für die Ukraine dienten, sowie auf das Programm zur Auslieferung des Schützenpanzers Lynx in Ungarn und auf Materiallieferungen zum Bau von Fuchs-Transportpanzern, erläutert Rheinmetall den Erfolg.

Neue Aufträge im Wert von 1,2 Milliarden Euro ließen das Auftragspolster auf 12,7 Milliarden Euro anwachsen. Rheinmetall nennt als neue Großaufträge die Bestellung von Leopard 2 für Norwegen, die Nachrüstmaßnahme der Puma-Schützenpanzer in Deutschland und einen Rahmenvertrag über Militär-Lkw für Österreich.

Das operative Ergebnis der Division verbesserte sich im ersten Quartal 2023 um 13 Millionen Euro auf 42 Millionen Euro.

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Der Umsatz der Division Weapon and Ammunition sank im ersten Quartal 2023 um 7,5 Prozent auf 238 Millionen Euro. Den Rückgang führt Rheinmetall insbesondere auf derzeit noch ausstehende Exportgenehmigungen für eine Auslandstochtergesellschaft zurück. Mit neuen Aufträgen wie Munition für den Flugabwehrkanonenpanzer Gepard sowie Waffenanlagen für norwegische Leopard 2 stieg der Auftragsbestand um 11,5 Prozent auf 5,6 Milliarden Euro. Das Ergebnis sank um etwa ein Viertel auf 24 Millionen Euro.

Mit Lösungen im Bereich der Digitalisierung der Streitkräfte, der infanteristischen Ausrüstung sowie der Flugabwehr und der Simulation erzielte die Division Electronic Solutions eine Umsatzsteigerung um ein Fünftel auf 201 Millionen Euro. Gründe seien, so Rheinmetall, u.a. Projekte für den Schützenpanzer Lynx für das Kundenland Ungarn sowie Lieferungen aus dem Großauftrag „Gefechtshelm Streitkräfte“. Neue Aufträge im Wert von 330 Millionen Euro führten zu einem Auftragsbestand von rund 3,3 Milliarden Euro und damit um 19,1 Prozent über dem Vorjahreswert.

Das operative Ergebnis ist im ersten Quartal 2023 um sechs Millionen Euro auf über zehn Millionen Euro gestiegen.

Die Divisionen Sensors and Actuators sowie Materials trugen bei rund vierprozentiger Steigerung mit 363 Millionen Euro bzw. 198 Millionen Euro zum Konzernumsatz bei. Das operative Ergebnis beider Divisionen sank deutlich um 18 Millionen Euro auf 25 Millionen Euro.

Die Jahresprognose bleibt nach den ersten drei Monaten unverändert. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet der Konzern einen Umsatz zwischen 7,4 und 7,6 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis soll sich verbessern und zu einer operativen Ergebnisrendite von rund 12 Prozent führen.

Redaktion / gwh