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Das niederländische Verteidigungsministerium will die unbemannten Aufklärungsflugzeuge MQ-9 Reaper bewaffnen. Das geht aus einem Schreiben des Staatssekretärs Christophe van der Maat vom 23. Mai an das Repräsentantenhaus hervor.

Im Rahmen von Foreign Military Sales (FMS) sollen lasergelenkte GBU-Bomben, die sich bereits auf der F-35 befinden, und Luft-Boden-Hellfire-Raketen in einer neueren Variante beschafft werden. Das Beschaffungsvolumen wird auf 100 bis 250 Millionen Euro geschätzt. Die Niederlande liegen damit auf einer Linie mit Frankreich, das ebenfalls FMS-Partner ist und mit der gleichen Konfiguration arbeitet, so van der Maat.

Entsprechend dem Verteidigungsmemorandum 2022 will die Niederlande dadurch die Sicherheit der Truppe gewährleisten und die Geschwindigkeit und Flexibilität des Einsatzes erhöhen. Durch die Bewaffnung der MQ-9 müssen Aufklärungsdaten zur Zielbekämpfung nicht auf andere Systeme übertragen werden.

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Die Niederlande will ihre vier MQ-9 Reaper und weitere mit GBU-Bomben und Hellfire-Raketen bewaffnen. (Foto: Defensie)

Die Niederlande verfügen über vier MQ-9 Reaper, die bis Mitte 2023 ihre volle Einsatzbereitschaft erreichen sollen. Diese unbemannten Flugzeuge seien für die Bewaffnung vorbereitet, müssen aber nachgerüstet werden, schreibt von der Maat. Neue Flugzeuge, die die Niederlande 2026 erwarten, müssen nicht für die Bewaffnung modifiziert werden. Sie seien technisch bereits darauf vorbereitet.

Nach Angabe des Staatssekretärs unterscheidet sich der Waffeneinsatz einer MQ 9 technisch gesehen nicht von dem einer bemannten Angriffsplattform. Es handele sich nicht um eine vollständig autonome Waffe. In allen Fällen entscheide qualifiziertes Personal über den Einsatz. Die Besatzung operiere von einer Bodenstation aus.

Redaktion / gwh