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Nach acht Wochen Einsatz beendet die Bundeswehr den Betrieb eines mobilen Rettungszentrums in der türkischen Stadt Altinözü, in der Provinz Hatay. Dies meldet das Bundesministerium der Verteidigung.

Hintergrund des humanitären Einsatzes waren die verheerenden Erdbeben der Stärke 7,7 und 7,6 am 6. Februar 2023. Die Naturkatastrophe ereignete sich im Südosten der Türkei und im Norden Syriens. Mehr als 57.000 Menschen sind dabei ums Leben gekommen, zudem wurden allein in der Türkei mehr als zwei Millionen Menschen obdachlos.

Durch die Beben wurde auch das Krankenhaus in der Stadt Altinözü beschädigt. Auf Einladung der türkischen Regierung entsendete Deutschland ein mobiles Rettungszentrum, um die medizinische Versorgung der Bevölkerung vor Ort zu gewährleisten.

Nach acht Wochen im Einsatz wurde der Betrieb des Rettungszentrums am 22. März eingestellt. Laut Angaben des Verteidigungsministeriums waren bis zu 140 Soldatinnen und Soldaten am Betrieb der medizinischen Einrichtung beteiligt. Insgesamt seien ca. 5.200 medizinische Behandlungen durchgeführt worden. Der Schwerpunkt habe hierbei auf der allgemeinmedizinischen Versorgung gelegen, es seien aber auch chirurgische und notfallmedizinische Eingriffe durchgeführt worden, so das Ministerium.

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Ein Chirurg entfernt bei einer Patientin einen Glassplitter aus dem Fuß im Luftlanderettungszentrum in Altinözü/Türkei im Rahmen der Erdbebenhilfe. (Foto: Bundeswehr / Enßle)

Der Rücktransport der mehr als 300 Tonnen Material, die zum Betrieb des zeltbasierten Krankenhauses notwendig waren, wird voraussichtlich noch bis zum 30. Juni andauern, wie das BMVg mitteilt. Die personellen Hauptkräfte werden aber schon am 24. Mai zurück nach Deutschland verlegen.

Bundesverteidigungsminister Pistorius würdigte den Einsatz wie folgt: „Die Soldatinnen und Soldaten haben vor Ort großartige Arbeit geleistet. Dieser Einsatz ist Ausdruck unseres medizinischen Könnens, unserer partnerschaftlichen Verbundenheit mit der türkischen Bevölkerung in Notzeiten sowie auch unserer Einsatzbereitschaft als Bundeswehr insgesamt. Ich danke allen Bundeswehrangehörigen, die – gleich ob in der Türkei oder in Deutschland – diesen wertvollen Beitrag der Humanitären Hilfe mit unterstützt haben. Ich bin stolz auf ihre Leistungen für die Menschen vor Ort, die in den schweren Wochen nach dem Erdbeben so dringend verlässliche medizinische Unterstützung brauchten.“

Redaktion / oh