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Am Vorabend der Ausstellung Ocean Business in Southhampton hat das US-amerikanische Unternehmen Bayonet Ocean Vehicles (BOV) das autonome Unterwasser-Bodenfahrzeug Bayonet 250 am Itchen River vorgestellt.

Anhand verschiedener Anwendungen und Szenarien wurden die Merkmale der Bayonet-Fahrzeugreihe wie Tragbarkeit, Nutzlastkapazität und einfache Bedienung erläutert und im praktischen Versuch vorgeführt.

Das Bayonet 250 sei das mittelgroße Modell der Bayonet-Baureihe mit drei Fahrzeugen, schreibt BOV. Der Name ist von seiner Tragfähigkeit von 250 lb (113 kg) abgeleitet. Elektrisch angetrieben über eine Gummikette habe es eine Reichweite von 24 km an Land und zehn km unter Wasser. Das Fahrzeug wird am Einsatzort ohne Werkzeuge montiert und kann vom Ufer oder vom Schiff eingesetzt werden.

Bayonet 150 ist mit 68 kg Eigengewicht das leichteste und Bayonet 350 mit 158 kg das schwerste Fahrzeug der Baureihe. Die Nutzlast kann genauso so hoch sein wie das Eigengewicht. Die Widerstandsfähigkeit gegen Seegang hängt vom jeweiligen Fahrzeuggewicht ab. Die Fahrzeuge können in bis zu 100 m Tiefe operieren und bewegen sich autonom. Die Führung erfolgt BOV zufolge über die Softwareplattform Opensea von Greensea Systems. Die Software biete zusammen mit dem Crawler Präzisionsnavigation, Nutzlastintegration, Autonomie und horizontübergreifende Steuerung. In Kombination mit robuster Hardware werde ein breites Spektrum an möglichen Nutzlasten und Anwendungen abgedeckt, um präzises Arbeiten in den schwierigsten Umgebungen zu unterstützen. Die Online-Kommunikation erfolgt über Ethernet-Kabel.

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Der Bayonet 250 wartet voll aufgerüstet am Flussufer auf seinen Einsatz (Foto: Bayonet Ocean Vehicles)

Nick Hartman, VP Strategy and Growth und General Manager von Bayonet Ocean Vehicles, nannte als Anwendungsmöglichkeiten unter anderem geotechnische Inspektionen und die Überwachung der Schnittstelle zwischen Meer und Land. Das Unternehmen sieht einen Bedarf im  Verteidigungssektor für Bayonet-Kettenlaufwerke zur Minen- und Blindgängerdetektion. „Die Fahrzeuge sind heute in der Lage, Lösungen für zahlreiche Herausforderungen bei der Datenerfassung unter Wasser und in der Brandungszone zu bieten, und zwar weit über die ursprünglichen Referenzen der Verteidigungsindustrie hinaus“, so Hartmann weiter.

Die Bayonet-Fahrzeugbaureihe kann nach Angaben von BOV mit einer Vielzahl von Umwelt-, ozeanographischen, hydrographischen und branchenspezifischen Sensoren ausgestattet werden, um den zahlreichen kommerziellen und militärischen Anwendungen der Fahrzeuge gerecht zu werden. Als Beispiel nennt das Unternehmen unter anderem Unexploded Ordnance (UXO)-Anwendungen, Hafeninspektionen, Kampfmittelbeseitigung (EOD) und Schallausbreitung.

Redaktion / gwh