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Das britische Verteidigungsministerium hat BAE Systems eine Auftragsverlängerung im Wert von 656 Millionen GBP (742 Millionen EUR) gewährt, um die konzeptionelle Entwicklung und die technologische Umsetzung des Tempest-Kampfflugzeugs der nächsten Generation voranzutreiben, wie BAE am 14. April mitgeteilt hat.

„Die neue Finanzierung wird auf den bahnbrechenden wissenschaftlichen, forschungs- und ingenieurtechnischen Arbeiten aufbauen, die von den britischen Tempest-Partnern BAE Systems, Leonardo UK, MBDA UK und Rolls-Royce bereits im Rahmen der ersten Vertragsphase geleistet wurden“, erklärte BAE Systems in einer Pressemitteilung.

Der ursprüngliche Vertrag im Wert von rund 250 Millionen GBP wurde im Juli 2021 bekannt gegeben und markierte offiziell den Beginn der Konzept- und Bewertungsphase des damaligen britischen Programms Future Combat Air System (FCAS), nicht zur verwechseln mit dem deutsch-französisch-spanischen FCAS-Programm.   Das FCAS-Programm unter britischer Führung, an dem sich Italien als Partner beteiligte, wurde jedoch im Dezember 2022 mit Japans F-X-Programm zur Entwicklung eines Kampfflugzeugs der sechsten Generation zum trilateralen Global Combat Air Programme (GCAP) zusammengelegt.

Im Rahmen dieses jüngsten Vertrags werden die britischen Tempest-Partner in enger Zusammenarbeit mit dem britischen Verteidigungsministerium die Reife von mehr als 60 Spitzentechnologie-Demonstrationen, digitalen Konzepten und neuen Technologien vorantreiben, so BAE. Diese seien für die souveräne Verteidigungsfähigkeit des Vereinigten Königreichs von entscheidender Bedeutung und würden dazu beitragen, in Zusammenarbeit mit den GCAP-Partnern in Japan und Italien die endgültigen Anforderungen an die Kampfflugzeugplattform festzulegen. Das britische Verteidigungsministerium strebt weiterhin an, dass Tempest bis 2035 bei der Royal Air Force in Dienst gestellt wird.

Die GCAP/Tempest-Plattform ist als innovatives Überschall-Tarnkappen-Kampfflugzeug konzipiert, das mit Spitzentechnologien ausgestattet ist, darunter modernste Erkennungs- und Schutzfunktionen. „Damit wird das Flugzeug zu einem der modernsten, interoperabelsten, anpassungsfähigsten und am besten vernetzten Kampfflugzeuge der Welt und liefert kampferprobte Waffen der nächsten Generation zum Schutz Großbritanniens und seiner Verbündeten“, so BAE.

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BAE Systems erhält 656 Mio. GBP vom britischen Verteidigungsministerium, um die Konzeptarbeit und die Technologie für das Tempest-Kampfflugzeug der nächsten Generation voranzutreiben. (Bild: BAE Systems)

„Die nächste Tranche der Finanzierung für das künftige Kampfflugzeug wird dazu beitragen, die kombinierten Technologien und das Fachwissen, das wir mit unseren internationalen Partnern – sowohl in Europa als auch im Pazifik – haben, zu bündeln, um diesen weltweit führenden Kampfjet bis 2035 auszuliefern und unseren Himmel für die nächsten Jahrzehnte zu schützen“, wird der britische Verteidigungsminister Ben Wallace in der BAE-Pressemitteilung zitiert.

Richard Berthon, Direktor für den Bereich „Future Combat Air“ im britischen Verteidigungsministerium, wurde mit den Worten zitiert: „Heute gibt das britische Verteidigungsministerium wie geplant die nächste Tranche der Finanzierung für die zukünftige Luftstreitkraft frei. Dies zeigt, dass das Vereinigte Königreich entschlossen ist, mit internationalen Partnern zusammenzuarbeiten, um bis 2035 ein Kampfflugzeug der nächsten Generation zu entwickeln.“

„Wir sehen uns einer wachsenden Bedrohung durch unsere Gegner ausgesetzt, die selbst in Kampfflugzeuge und Luftverteidigungssysteme investieren. Durch die Investition in GCAP werden wir diesen zunehmenden und sich ausbreitenden Bedrohungen einen Schritt voraus sein und eine äußerst glaubwürdige Abschreckungsfähigkeit für die kommenden Jahrzehnte bereitstellen.“

Peter Felstead