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In einer feierlichen Zeremonie ist am 4. April die Aufnahme Finnlands in die NATO durch das Hissen der finnischen Flagge vor dem NATO-Hauptquartier in Brüssel dokumentiert worden. An der Zeremonie nahmen teil: Der finnische Präsident Sauli Niinistö, der NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg, der finnische Verteidigungsminister Antti Kaikkonen sowie alle Außenminister der jetzt 31 NATO-Mitgliedstaaten und der Außenminister des zum Beitritt eingeladenen Schwedens. Zuvor hatte Kaikkonen die Beitrittsurkunde gemäß Artikel 10 des Nordatlantikvertrages bei der Regierung der Vereinigten Staaten hinterlegt.

Stoltenberg hatte vor der Zeremonie Präsident Niinistö für seine herausragende Führung gedankt und dafür, dass er Finnland in das erfolgreichste Bündnis der Geschichte geführt hat. „Ich bin sehr stolz darauf, Finnland als vollwertiges Mitglied unseres Bündnisses willkommen zu heißen, und ich freue mich darauf, auch Schweden so bald wie möglich willkommen zu heißen“, sagte Stoltenberg. „Der Beitritt zur NATO ist gut für Finnland, er ist gut für die nordische Sicherheit und er ist gut für die NATO insgesamt“, fügte er hinzu. Der Generalsekretär wies auch darauf hin, dass der Beitritt Finnlands der Welt zeige, dass Präsident Putin es nicht geschafft habe, „die Tür der NATO zuzuschlagen“. „Anstelle von weniger NATO hat er das Gegenteil erreicht: mehr NATO und unsere Tür bleibt fest offen“, sagte er.

Gleichzeitig mit der Flaggenhissung in Brüssel wird die finnische Flagge beim Alliierten Kommando Operations (SHAPE) in Mons (Belgien) und beim Alliierten Kommando Transformation in Norfolk, Virginia (Vereinigte Staaten), erstmals im Kreis der NATO-Flaggen gehisst.

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Die finnische Flagge im Kreis der NATO-Flaggen ist sichtbares Zeichen der NATO-Mitgliedschaft des Landes (Foto: NATO)

Nach der russischen Invasion in die Ukraine hatten Finnland und Schweden am 29. Juni 2022 gemeinsam den Aufnahmeantrag in die NATO gestellt. Nach der Ratifizierung der Aufnahme in allen NATO-Ländern ist jetzt die Aufnahme Finnlands möglich geworden. Die Türkei hat den Prozess lange verzögert und den Beitrittsantrag erst vor wenigen Tagen ratifiziert. (ESuT berichtete). Für Schweden fehlt noch die Ratifizierung durch die Türkei und Ungarn.

Zwölf Nationen haben 1949 die NATO gegründet. Während des Kalten Krieges traten weitere vier Nationen der NATO bei, darunter Deutschland (1955). Nach Ende des Ost-West-Konflikts, markiert durch die deutsche Wiedervereinigung (1989) verdoppelte sich die Zahl der Alliierten in der NATO zunächst unter dem Stichwort NATO-Osterweiterung und jetzt unter dem Stichwort Norderweiterung. Beitrittskandidat Schweden soll das 32. NATO-Mitglied werden. Weitere Länder in Ost-Europa streben in die NATO, darunter die Ukraine.

Redaktion / gwh