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Der Einsatzgruppenversorger (EGV) Berlin wird mit einem integrierten Marine-Einsatzrettungszentrum (i-MERZ) ausgerüstet. Nach der Zustimmung des Haushaltsausschusses am 29. März haben die Präsidentin des BAAINBw, Annette Lehnigk-Emden, und der Geschäftsführer der German Naval Yards Kiel, Rino Brugge, am Tag danach den Vertrag zum Bau und der Integration des i-MERZ unterzeichnet. Nach Angaben des BMVg beträgt der Vertragswert rund 42 Millionen Euro. Die Finanzierung erfolgt aus dem Einzelplan 14.

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Der Einsatzgruppenversorger Berlin wird 2024 mit dem i-MERZ ausgestattet. (Foto: Bundeswehr Klein)

Mit dem Bau des i-MERZ solle unmittelbar nach dem Vertragsschluss begonnen werden, schreibt das BAAINBw. Nach derzeitiger Planung solle das Vorhaben, bestehend aus dem Bau des i-MERZ und der folgenden Integration auf dem EGV „Berlin“, Mitte 2024 abgeschlossen werden.

Nach Information des BMVg handelt es sich beim i-MERZ um eine medizinische Notfalleinrichtung zur unfallchirurgischen und intensivmedizinischen Erstversorgung von Erkrankten, Verletzten oder Verwundeten. Das i-MERZ verfüge dazu im Wesentlichen über zwei Operationssäle, einen Aufwachraum beziehungsweise eine Intensivstation, Instrumentenaufbereitung, eine Zahnarztstation, ein mikrobiologisches Labor, eine Apotheke und bildgebende Verfahren wie Röntgen sowie Erzeugungsanlagen für medizinische Gase.

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Der Operationsraum ist im i-MERZ eine der zentralen Einrichtungen (Foto: Bundeswehr Rodewald)

Das i-MERZ sei eine zentrale Komponente von der Notfallversorgung auf der Einheit über die Erstversorgung im i-MERZ bis hin zur weiterführenden Versorgung an Land, erläuterte Gunther Brückner, der Projektleiter aus dem BAAINBw.

Mit der Beschaffung des i-MERZ werde das bestehende containerbasierte Marine-Einsatzrettungszentrum des Einsatzgruppenversorgers Berlin regeneriert, schreibt das BMVg. Aufgrund der bisherigen Einsatzerfahrungen habe sich die Containerbauweise nicht bewährt, sodass das neue i-MERZ fest in die Schiffsstruktur integriert wird. Damit erhält die „Berlin“ ein baugleiches i-MERZ wie die Frankfurt am Main.

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Der modern ausgestattet Röntgenraum ist eine wichtige Stütze für die Diagnostik (Foto: Bundeswehr Rodewald)

Die „Frankfurt am Main“ war Mitte 2022 mit dem ersten i-MERZ ausgestattet worden (ESuT berichtete). Damals hatte German Naval Yards Kiel für die Konstruktion und die Integration des i-MERZ verantwortlich gezeichnet, und die medizinische Ausstattung kam von Zeppelin Mobile Systeme (ZMS) und beinhaltete modernste Medizintechnik.

Soweit bekannt, soll auch der dritte EGV, die „Bonn“, mit dem i-MERZ ausgestattet werden. Ein Zeitplan dazu wurde noch nicht bekanntgegeben.

Gerhard Heiming