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Die 18 von der Bundesrepublik Deutschland zugesagten Kampfpanzer Leopard 2 A6 sind gestern Morgen in Bergen verladen worden und am Abend mitsamt den in Munster ausgebildeten Besatzungen in der Ukraine angekommen. Wie das BMVg mitgeteilt hat, waren im Bahntransport neben den 18 Kampfpanzern auch zwei Bergepanzer Büffel sowie das Munitions- und Ersatzteilpaket enthalten.

Ebenfalls in der Ukraine angekommen sind die 40 Schützenpanzer Marder, die die Bundesregierung im Januar der Ukraine versprochen hatte. Damit habe Deutschland das gegebene Versprechen der Ausrüstung und Ausbildung gepanzerter Verbände für die Ukraine erfüllt, schreibt das BMVg.

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Zum Unterstützungspaket gehören auch Bergepanzer Büffel (Foto: Bundeswehr Haehnel)

Verteidigungsminister Pistorius erklärte hierzu: „Unsere Panzer sind wie versprochen pünktlich in den Händen unserer ukrainischen Freunde angekommen. Ich bin mir sicher, dass sie an der Front Entscheidendes leisten können! Gemeinsam mit Schweden und Portugal haben wir einen Gefechtsverband zugesagt. Um das einzulösen hat Deutschland sogar vier Panzer mehr geliefert als zuerst geplant. Auf uns ist Verlass!“

Der nächste Schritt ist die Lieferung von Kampfpanzern Leopard 1 A5. Diese Gefechtsfahrzeuge aus Industriebeständen werden derzeit in der Industrie instandgesetzt. Soweit bekannt, werden die Wannen in Flensburg und die Türme in München gereinigt und überholt. Nach Abschluss der Arbeiten werden die Panzer in Flensburg zusammengeführt und von dort verschickt. Für die Finanzierung haben sich Deutschland, Dänemark und die Niederlande zusammengeschlossen.

Nach Angaben des BMVg ist es das Ziel, die ersten Leopard 1 A5 bis zum Sommer bereitzustellen. Bis Jahresende soll die Anzahl auf etwa 80 und im Laufe des Jahres 2024 auf mindestens 100 Leopard 1 A5 erhöht werden.

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Kampfpanzer Leopard 2 A6 auf der Kopframpe in Bergen, verladen für den Eisenbahntransport in die Ukraine. (Foto: Bundeswehr Haehnel)

Die Abgabe von Schützenpanzern und Kampfpanzern aus deutscher Produktion an die Ukraine war lange umstritten. Erst nach Abstimmung mit dem US-Präsidenten Joe Biden und dessen Zusage, Schützenpanzer Bradley und Kampfpanzer Abrams in die Ukraine zu geben, entschloss sich Bundeskanzler Olaf Scholz, die Abgabe von Mardern und später auch von Leoparden zuzulassen.

Für die Leopard 2 hat sich eine „Panzerallianz“ gebildet, die insgesamt zwei ukrainische Panzerbataillone mit den Kampfpanzern ausstatten will (ESuT berichtete). Unter Führung Deutschlands soll ein Bataillon mit Leopard 2 A6 und A5 ausgestattet werden. Die dazu notwendigen Panzer kommen aus Deutschland (18 A6), Portugal (drei A6) und Schweden (zehn A5). Das zweite Bataillon soll unter Führung Polens mit Leopard 2 A4 ausgestattet werden. Lieferanten sind Polen (14), Kanada (acht), Norwegen (acht) und Spanien (sechs). Die ersten 14 Kampfpanzer und die ausgebildeten Besatzungen sind bereits der Ukraine zur Verfügung gestellt worden.

Innerhalb von nur zwei Monaten haben Deutschland und Polen die Ausstattung für mehr als zwei Panzerkompanien des ukrainischen Heeres und die dazu ausgebildeten Besatzungen für den Abwehrkampfkampf gegen die russische Aggression bereitgestellt. Die weiteren sollen noch in diesem Jahr folgen.

Gerhard Heiming