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Das Schweizer Bundesamt für Rüstung (armasuisse) hat die ersten zwei von sechs Aufklärungsdrohnen sowie das für den Flugbetrieb nötige Material an die Luftwaffe übergeben. Wie armasuisse mitgeteilt hat, liegt die dafür notwendige Zertifizierung durch die militärische Luftfahrtbehörde (MAA) vor. Damit könne die Luftwaffe nun mit dem Aufbau der operativen Fähigkeiten für das Aufklärungsdrohnensystem ADS 15 beginnen. Die restlichen Drohnen werden bis Ende 2023 übergeben.

ADS 15 besteht aus sechs Drohnen des Typs Hermes 900 von Elbit, die den Schweizer Anforderungen angepasst wurden, sowie Sensoren und die zugehörige Peripherie wie Bodenkontrollstationen, Logistik- und Ausbildungsmaterial (u.a. ein Simulator).

Nach Angaben von Elbit kann die Standard-Hermes 900 bei einem maximalen Abfluggewicht von 1,2 Tonnen eine Nutzlast von 350 kg tragen. Sie kann in einer Flughöhe bis 10.000 m bis zu 36 Stunden fliegen. Spezielle Merkmale der ADS 15-Drohnen sind Dieselantrieb, Enteisungsanlage und ein automatisches Ausweichsystem (Sense and Avoid, SAA).

Die MAA hat nach Angabe von armasuisse die Baumusterzulassung für die Lufttüchtigkeit des ADS 15 auf Grundlage intensiver Boden- und Flugerprobungen im Verbund mit der Schweizer Infrastruktur mit den zwei bereits gelieferten Drohnen im Dezember 2022 erteilt. Jetzt könne die Luftwaffe auf dem neuen System mit dem Aufbau der operativen Fähigkeiten beginnen und schrittweise Erfahrungen sammeln. Dazu gehören neben der Flugpraxis auch Support- und Logistikleistungen oder die Interoperabilität mit den anderen Systemen der Armee.

Im Oktober 2022 sei zudem die dritte Drohne (Immatrikulation D-16) aus Israel in der Schweiz eingetroffen, teilte armasuisse mit. Die Drohne werde seither verschiedenen Tests unterzogen. Sie soll bis Mitte 2023 ebenfalls an die Luftwaffe übergeben werden. Parallel dazu wird armasuisse in Zusammenarbeit mit der Lieferantin Elbit weitere Systemelemente prüfen und nach Testarbeiten in Israel zum Transport in die Schweiz freigeben.

Die restlichen drei Drohnen sollen bis Ende 2023 geliefert werden. Dazu kommen wiederum zwei Bodenkontrollstationen, Sensoren sowie Logistikmaterial.

Bis Mitte 2024 will die Schweizer Armee durch Ausbildung die Fähigkeit erwerben, ADS 15 operativ einzusetzen. Einsatzaufgaben sind laut armasuisse: die Überwachung von großen Räumen, Suche, Aufklärung und Verfolgung von Zielen sowie Beiträge zum Lagebild und zum Schutz kritischer Infrastrukturen sowie der eigenen Kräfte.

Redaktion / gwh