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Der französische Verteidigungsminister Sébastien Lecornu hat Ende November die indo-pazifische Region bereist, um dort im Auftrag von Staatspräsident Emmanuel Macron „die Stellung Frankreichs zu stärken“. Die Stationen des Ministers waren die Vereinigten Arabischen Emirate, Indonesien und Indien.

Das Pariser Verteidigungsministerium wies in diesem Zusammenhang auf die französischen Überseegebiete im Südpazifik (Neukaledonien, Wallis und Futuna, Französisch-Polynesien) sowie im Indischen Ozean (Mayotte, Réunion) hin. Dort leben 1,65 Millionen Menschen. 93 Prozent der Meeresgebiete der ausschließlichen Wirtschaftszone (engl. EEZ) Frankreichs jenseits der Küstenmeere befinden sich im Indo-Pazifik.

Vizeadmiral Christophe Lucas, stellvertretender Generaldirektor für internationale Beziehungen und Strategie im Ministère des Armées, erwähnte in Bezug auf den Indo-Pazifik das „permanente Kräftedispositiv, das in unseren Überseegebieten stationiert ist – 7.000 Soldaten, verteilt auf die gesamte Region einschließlich unserer Stützpunkte in Dschibuti und Abu Dhabi“.

Die jeweiligen bilateralen Beziehungen zu den indo-pazifischen Partnern seien „umfangreich und fruchtbar“, so das französische Verteidigungsministerium. Es verweist dabei auf die Bestellung von 80 Mehrzweck-Kampfflugzeugen vom Typ Dassault „Rafale“ durch die Vereinigten Arabischen Emirate im Dezember des vergangenen Jahres. Im Februar dieses Jahres hat Indonesien sechs „Rafales“ bestellt. Bei seinem jetzigen Besuch in Jakarta ist Minister Lecornu gegenüber die Absicht geäußert worden, 36 weitere „Rafales“ ordern zu wollen. Indien fliegt bereits 36 „Rafales“.

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„Erfolgversprechende Gespräche“ fänden auch zwischen Frankreich und Indonesien über den Verkauf von zwei konventionell diesel-elektrisch angetriebenen U-Booten der „Scorpène“-Klasse statt. Mit Indien sei eine weitere Zusammenarbeit auf den Gebieten Marine, Cyber und Weltall verabredet worden.

Lecornu zeigte sich darüber hinaus hoch erfreut, dass Frankreich innerhalb der südostasiatischen Staatengruppe ASEAN, dessen Mitglied Indonesien ist, den Beobachterstatus bei den „ASEAN Defense Ministers‘ Meetings plus“ (ADMM+) zuerkannt bekam, nachdem dieser 2019 beantragt worden war. Dabei handele es sich, so der Minister, um „die Anerkennung unserer Investitionen in die regionale Sicherheit und Stabilität“ im Rahmen der französischen Indo-Pazifik-Strategie von 2019.

Gerd Portugall