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Das US-Außenministerium hat dem Verkauf von 116 gebrauchten Kampfpanzern M1A1SA Abrams mit Peripheriegerät an Polen zugestimmt. Das geht aus einer Mitteilung des polnischen Verteidigungsministers Mariusz Blaszczak auf Twitter hervor.

Nach einer Mitteilung auf der Webseite der Defense Security Cooperation Agency (DSCA) hat Polen ein Paket aus 116 Kampfpanzern, 12 Bergepanzern M88A2, acht Panzerschnellbrücken M1110, sechs Gefechtsstandpanzern M577A3 sowie je 26 Mehrzweckfahrzeugen HMMWV und JLTV beantragt. Hinzu kommen rund 250 Maschinengewehre mit dem Kalibern 12,7 mm und 7,62 mm und sechs Ersatzgasturbinen AGT1500. Bemerkenswert ist der große Umfang an Munition, den die US-Regierung zugesagt. Fast 52.00 Schuss Übungsmunition und 252.000 Schuss Gefechtsmunition verschiedener Munitionssorten im Kaliber 120 x 570 mm für die Bordkanone umfasst die Bestellung. Damit können rund 500 Besatzungen ausgebildet und die Panzer mehr als 50-mal vollständig aufgefüllt werden.

Erstmals werden die USA Pfeilgeschosse der Panzerabwehrmunition M 829 (Armor Piercing Fin Stabilized Discarding Sabot, APFSDS) mit abgereichertem Uran ins Ausland abgeben. Weiter gehören logistische und Ausbildungsleistungen, GPS-Empfänger, technische Dokumentation und Herstellerunterstützung zum Gesamtpaket.

Die DSCA gibt als Obergrenze 3,75 Milliarden US-Dollar an. Minister Blaszczak hat darauf hingewiesen, dass die ersten M1A1SA Abrams 2023 ausgeliefert werden sollen.

Im Februar hatte die US-Regierung dem Antrag Polens auf 250 fabrikneue Kampfpanzer in der modernsten Version M1A2SEPV3 stattgegeben. Die erste Lieferung soll noch in diesem Jahr erfolgen und bis 2026 abgeschlossen sein (ESuT berichtete). Auch das Paket enthält weitere Gefechtsfahrzeuge und Munition in erheblichem Umfang.

Nach Abschluss aller Panzerlieferungen wird Polen ab 2026 über insgesamt 366 M1 Abrams in zwei Versionen aus US-amerikanischer, 180 K2 Black Panther aus südkoreanischer und 249 Leopard 2 verschiedener Rüststände aus deutscher Produktion verfügen. Hinzu kommen 232 PT91 Twardy aus polnischer und rund 100 T72 aus russischer Produktion. Von letzteren wurden mehr als 200 Stück an die Ukraine abgegeben. Diese insgesamt mehr als 1.100 Kampfpanzer in fünf grundverschiedenen Typen werden das polnische Heer vor große Herausforderungen in der Logistik und in der Ausbildung stellen.

Redaktion / gwh