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Bis Anfang des Jahres war Mali das Land im Sahel, auf das sich der Großteil der militärischen Aktivitäten europäischer Staaten in der Region konzentrierte. Aufgrund der schlechten Beziehungen zur aktuellen malischen Regierung wurde das Nachbarland Niger zum neuen europäischen Ankerpunkt im Wüstenmeer der Sahelzone auserkoren. Dass diese Schwerpunktverlagerung möglichst schnell kommen soll, machte der Hohe Vertreter für Außen- und Sicherheitspolitik der EU, Josep Borrell, beim Treffen der EU-Verteidigungsminister am 15. November in Brüssel deutlich.

Die Beziehungen zwischen den Europäern und Mali haben sich seit dem Putsch unter Führung des malischen Offiziers Assimi Goïta im Mai 2021 immer weiter angespannt. Insbesondere die bilateralen Beziehungen mit Frankreich verschlechterten sich so drastisch, dass Präsident Emmanuel Macron im Februar dieses Jahres ankündigte, die französischen Kampfmissionen „Barkahne“ und „Takuba“ in Mali zu beenden. Im August verließen die letzten französischen Soldaten das Land. Auch die EU-Ausbildungsmission für die malischen Streitkräfte, EUTM Mali, ist seit April de facto eingestellt. Die UN-Mission MINUSMA läuft zwar noch, steht aber zunehmend auf wackeligen Füßen, da immer mehr Staaten ihre Truppen abziehen. Das weitere Engagement der Bundeswehr in der Mission wird auch in Deutschland immer umstrittener.

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