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Die Auswertung von Daten des NATO Alliance Ground Surveillance (AGS) Systems zur Überwachung von Aktivitäten am Boden ist erstmals von einer mobilen Bodenstation in Deutschland durchgeführt worden.

Wie das Allied Air Command der NATO mitgeteilt hat, wurde die mobile Auswertestation (Mobile General Ground Station, MGGS) von ihrem Standort Sigonella / Sizilien auf der Straße zum NATO Allied Air Command (AirCom) nach Ramstein verlegt. Die von Airbus Defence and Space gelieferte AGGS verfügt über eine Auswertungskomponente, in der die von den AGS-Drohnen bereitgestellten Radarbilder analysiert und gespeichert werden sowie eine Kommunikationskomponente, mit der die ausgewerteten Überwachungs- und Aufklärungsdaten an die nutzenden Führungselemente der NATO verteilt werden.

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Die Mobile General Ground Station (MGGS) auf dem Gelände des Alliierten Luftkommandos auf dem Luftwaffenstützpunkt Ramstein, Foto: Arnaud Chamberlin NATO AirCom

Für den Empfang der Radarbilder der NATO-eigenen, ferngesteuerten Global Hawk sowie von Aufklärungsdaten aller interoperablen Datenlieferanten (C2ISR) verfügt das AGGS direkte und Satelliten-Breitanbindung. Hierzu gehören verschiedene NATO- und US-Netze zur Verbindung mit mehreren stationierten und mobilen Nutzern sowie mit Einrichtungen außerhalb des Überwachungsgebiets.

Alle Komponenten sind mit geländegängigen Lkw und Anhängern zum Teil in 20-Fuß-ISO-Containern beweglich gemacht.

Die 24-köpfige Mannschaft stellte nach dem Aufbau der Systeme die Verbindungen her und lieferte mehr als eine Woche lang Ergebnisse von Aufklärungsflügen entlang der Ostflanke der NATO mit den Global Hawk RQ-4D und verfolgte deren Betrieb.

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Der Generalstabschef des Alliierten Luftkommandos, Generalmajor Gianluca Ercolani, und der stellvertretende Generalstabschef, Brigadegeneral Christoph Pliet, beobachten in einem MGGS-Container die mobile Verwertungsfähigkeit. Foto: Arnaud Chamberlin NATO AirCom

„Dies ist ein hervorragender Beweis für die Fähigkeit der NAGSF, ein mobiles Auswertungselement einzusetzen. Ich bin beeindruckt von der Fähigkeit des Teams, sich mit den RQ-4D im Flug zu verbinden und die gesammelten Daten zu verwerten und vor Ort verfügbar zu machen“, so AIRCOM COS Generalmajor Gianluca Ercolani. „Aus unserer operativen Sicht ist dieser Einsatz eine große Hilfe für die Verfahren der NATO zur Sammlung, Verarbeitung und Verteilung von Nachrichten-, Überwachungs- und Aufklärungsergebnissen innerhalb unserer Organisation und mit den Bündnispartnern –- selbst von einem entfernten Standort aus“, fügte er hinzu.

Nach Angaben des Allied Air Command betreibt die NATO AGS Einheit fünf unbemannte Global Hawk RQ-4D von der Hauptoperationsbasis der Truppe auf dem italienischen Luftwaffenstützpunkt in Sigonella. Dort werden die Nachrichten-, Überwachungs- und Aufklärungsdaten gesammelt, verarbeitet und an alle Verbündeten weitergegeben. Das Bodensegment bestehe aus mehreren Bodenstationen in fester, mobiler und transportabler Konfiguration, die in der Lage sind, Datenverbindungen, Datenverarbeitung, Auswertungsfunktionen und Schnittstellen für die Interoperabilität bereitzustellen.

Redaktion / gwh