Die Deutsche Marine wird 600 Flugkörper des Typs RAM Block 2B erhalten. Der Auftrag für die Herstellung der Flugkörper ist am Donnerstag vergeben worden, dje Herstellung erfolgt durch die RAM-System GMBH (RAMSYS), deren Mutterhäuser Diehl Defence und MBDA Deutschland sind, sowie dem US Unternehmen Raytheon Missile & Defence. Dies gab RAMSYS bekannt.
RAM Block 2B verfüge gegenüber seinem Vorgänger, RAM Block 2, über einen neu entwickelten Infrarot-Suchkopf, einen leistungsgesteigerten Radarsuchkopf sowie einen „Missile to Missile Link“, so RAMSYS. Letzterer ermögliche den Datenaustausch zwischen einer Salve der Flugkörper. Mithilfe dieser Fähigkeiten soll die Treffergenauigkeit des Systems weiter verbessert worden sein.
Der Verschuss der neuen Flugkörper erfolge über die bereits eingeführten Startanlagen vom Typ MK-49. Softwareanpassungen seien aber notwendig, sodass der neue Flugkörper vom System erkannt wird.
Im September hatte der Haushaltsausschuss des Bundestages Haushaltsmittel in Höhe von 560,9 Millionen Euro für die Beschaffung der 600 Flugkörper freigegeben, ESuT berichtete. Diese sollen im Zeitraum von 2024 bis 2029 an die Deutsche Marine ausgeliefert werden.
RAMSYS gibt an, dass Diehl Defence den Infrarotsuchkopf, die Lenkeinheit und den Startbehälter produziert sowie die Frontsektion des Flugkörpers integriert. Die Arbeitsanteile der MBDA Deutschland umfassen den Angaben zufolge die Fertigung des Radarsuchkopfes, der Steuereinheit und des Gefechtskopfes. Zudem sei MBDA Deutschland für die Gesamtintegration der deutschen RAM Block 2B LFK zuständig.
Angaben des US-Verteidigungsministeriums zufolge finden 40 Prozent der Fertigung in den USA und 60 Prozent in Deutschland statt.
Beim RAM-System (Rolling Airframe Missile) handelt es sich um ein Schiffsverteidigungssystem gegen anfliegende Lenkflugkörper und Luftfahrzeuge. Das deutsch-amerikanische Projekt hat seine Wurzeln im Jahr 1976. Die Deutsche Marine nutzt das System auf den Korvetten K130 sowie auf allen Fregatten.
Neben Deutschland und den USA nutzen auch die Seestreitkräfte von Ägypten, Griechenland, Japan, Katar, Mexiko, Südkorea, der Türkei und den Vereinigten Arabischen Emiraten das RAM-Waffensystem.
Redaktion / oh