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Die 18. Mechanisierte Division des polnischen Heeres hat via Twitter mitgeteilt, dass Soldaten der 19. Mechanisierten Brigade den schweren Schützenpanzer AS21 Redback des koreanischen Herstellers Hanwha Defense testen. Demnach laufen auf dem Übungsplatz Nowa Dęba, ca. 250 km südlich von Warschau im Karpartenvorland, Tests. Diese umfassen unter anderem Versuche unter verschiedenen Gefechtsbedingungen sowie Gefechtsschießen bei Tag und Nacht.

Unter Führung des polnischen Rüstungsunternehmens Huta Stalowa Wola (HSW) entwickelt ein polnisches Konsortium den schwimmfähigen Schützenpanzer Borsuk für die Ausrüstung der mechanisierten Bataillone als Ersatz für den veralteten Schützenpanzer BWP-1 aus sowjetischer Produktion. Das Borsuk-Programm sieht den Beginn der Serienfertigung ab 2024 vor.

Aus einer Information der polnischen Beschaffungsbehörde vom Juli geht hervor, dass für Bataillone, die mit Kampfpanzern Leopard 2 oder K2 zusammenarbeiten, die Möglichkeit bestehe, längerfristig mit schweren (nicht schwimmfähigen) Schützenpanzern AS21 Redback auszustatten. Der Redback könne mit dem unbemannten polnischen ZSSW-30 Turm ausgerüstet werden. Es gebe jedoch keine aktuellen Pläne, den Redback zu beschaffen.

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Der Redback AS21 bei der Prüfung in Polen, Quelle: 18. MechInfDiv

Polen legt bei der Beschaffung neuer Technik für die Ausstattung der Truppen großen Wert auf schnelle Lieferungen. Dies hat sich bei der Bestellung von Kampfpanzern M1 Abrams und K2 Black Panther sowie Panzerhaubitzen K9 gezeigt, von denen nach der Bestellung in diesem Jahr die ersten Exemplare noch vor Jahresende geliefert werden.

Hanwha Defense hat sich in einem Rahmenvertrag zur Lieferung von bis zu 650 Panzerhaubitzen K9 Thunder verpflichtet. Im Oktober folgte ein Rahmenvertrag über maximal 288 Mehrfachraketenwerfern Chunmoo. Mit der Lieferung von Redback an Polen könnte Hanwha seinen Fußabdruck in Europa deutlich vergrößern.

Der Schützenpanzer Redback steht – in Konkurrenz zum Lynx KF41 von Rheinmetall – ist auch in Australien im Wettbewerb. Nach Beendigung der Leistungstests durch die australischen Streitkräfte steht jetzt die Auswahlentscheidung an, die nach unbestätigten Informationen im März 2023 getroffen werden könnte.

Gerhard Heiming