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Zur Stärkung der Artillerie erhält die Ukraine weitere 155-mm-Haubitzen aus Frankreich und der Slowakei. Das BMVg hat am Sonntag mitgeteilt, dass im Nachgang zur Kopenhagener Geberkonferenz (11. August) die Lieferung von 16 Radpanzerhaubitzen Zuzana 2 an die Ukraine vereinbart wurde. Deutschland, Dänemark und Norwegen wollen dem BMVg zufolge gemeinsam und zu gleichen Teilen die Produktion der slowakischen Haubitzen mit 92 Millionen Euro finanzieren. Die Lieferungen sollen 2023 beginnen.

Zuzana 2 ist die modernisierte Version der slowakischen Radhaubitze, die von der slowakischen Firma Konštrukta-Defence entwickelt und hergestellt wurde. Im Vergleich zur Vorgängerversion verfügt die Zuzana 2 über ein verlängertes L52-Rohr für eine erhöhte Reichweite von 41 km und eine gepanzerte Kabine. Der Turm kann sich um 360 Grad drehen. Mit automatischem Lademodus werden nur drei Besatzungsmitglieder für den Betrieb benötigt. Die Haubitze kann im MRSI-Modus (Multi Round Simultaneous Impact) schießen, bei dem mehrere Geschosse gleichzeitig im Ziel eintreffen.

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Eine CAESAR 8×8 Radhaubitze der Firma Nexter. Das Geschütz verfügt über eine 155-mm-Kanone, einen Autoloader und eine geschützte Kabine. Es basiert auf dem Tatra-Fahrgestell (Foto: Nexter)

Nach einem Bericht der Zeitung „Le Monde“ will Frankreich sechs bis zwölf 8×8 Radhaubitzen CAESAR an die Ukraine liefern. Präsident Macron wolle dies möglicherweise am Montag bei einem Besuch bei Bundeskanzler Olaf Scholz in Berlin offiziell verkünden. Die Haubitzen seien für Dänemark bestimmt gewesen. Dänemark habe der „Umleitung“ zugestimmt. Frankreich hat bereits zwölf 6×6 Radhaubitzen CAESAR an die Ukraine geliefert. Die 8×8-Version kann mit 36 Geschossen und Treibladungen doppelt so viel mitführen wie die 6×6-Version. Außerdem ist die Kabine besser geschützt.

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Mit den neuen Zusagen wächst die ukrainische Artillerie auf weit über 700 Geschütze an. Davon sind mehr als 100 mit dem NATO-Kaliber 155 mm.

Redaktion /

gwh