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Zur Stärkung ihrer territorialen Strukturen stellt die Bundeswehr ein weiteres Heimatschutzregiment in Niedersachsen auf. Standort dieses sechsten Heimatschutzregimentes werde Nienburg sein, teilte das Verteidigungsministerium gestern mit.

Die Aufstellung von fünf Heimatschutzregimenter in Berlin, Bayern, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern und Nordrhein-Westfalen sowie eines zentralen Ausbildungsstützpunktes Heimatschutz in den Jahren 2022 bis 2025 wurde bereits vergangenes Jahr entschieden, wie es in der Mitteilung weiter heißt.

Die russische Aggression in der Ukraine verdeutliche die Notwendigkeit einer konsequenten Weiterentwicklung des Heimatschutzes und die Stärkung der territorialen Strukturen, heißt es zur Begründung. Die Erfahrungen aus den letzten Großübungen alliierter Streitkräfte, Erkenntnisse aus dem Ukrainekrieg und die Auswertungen der aktuellen NATO-Planungen hätten zu einer Neubewertung des nord- und nordwestdeutschen Raumes geführt. Zusätzlicher Bedarf für Heimatschutzkräfte ergebe sich in Niedersachsen, um die Aufnahme von militärischen Kräften, insbesondere aus Übersee und mögliche Ausbildungs-, Übungs- und Bereitstellungsräume im Rahmen der Wahrnehmung militärischer Aufgaben lagegerecht sichern zu können.

Überdies fand gestern der Aufstellungsappell für das neue Territoriale Führungskommando der Bundeswehr statt, das ab Oktober seine Arbeit aufnehmen soll und dem die Heimatschutzregimenter untergeordnet sind. An der Spitze des Kommandos steht der Nationale Territoriale Befehlshaber. Bislang wurde diese Funktion in Personalunion vom Inspekteur der Streitkräftebasis wahrgenommen. Neuer Territorialer Befehlshaber wird Generalleutnant Carsten Breuer, der den Corona-Krisenstab im Kanzleramt geleitet hat.

Das Kommando soll die Führung aller Bundeswehraktivitäten im Heimatschutz übernehmen und rund um die Uhr führungsfähig sein. Es wird unmittelbar dem Verteidigungsministerium unterstellt.

Redaktion / lh