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Die ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH hat die ersten Serienmodelle der Laserschutzbrille visAIRion an die Projekt-Verantwortlichen des Bundesamts für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) übergeben. Erste Nutzer werden die Hubschrauberbesatzungen des Kampfhubschraubers Tiger.

visAIRion wurde von der ESG im Auftrag des BAAINBw entwickelt, um den wachsenden Gefährdungen der Flugsicherheit durch das Blenden von Luftfahrzeugbesatzungen mit „Laserpointern“ zu begegnen (ESuT berichtete). Insbesondere Hubschrauberbesatzungen sind gefährdet, da diese oft in niedriger Flughöhe bei vergleichsweise geringen Geschwindigkeiten operieren. Die Blendung durch einen Laserstrahl könne nicht nur eine organische Schädigung des Auges hervorrufen, sondern darüber hinaus auch die Wahrnehmung des Piloten so weit einschränken, dass es zu lebensgefährlichen Flugsituationen komme, schreibt die ESG. Gerade besonders herausfordernde Operationen in Bodennähe z.B. im Tiefflug oder bei Start- und Landemanövern seien hiervon berührt.

Das Leistungsspektrum der Laserschutzbrille visAIRion gibt die ESG wie folgt an:

  • Sicherstellung eines breitbandigen Schutzes in mehreren Wellenlängenbereichen bei gleichzeitiger Gewährleistung einer ausreichenden Transmission für die Außensicht bei schlechter Witterung beziehungsweise Nachtsicht-Bedingungen,
  • Sicherstellung eines dauerhaften Tragekomforts unter dem Helm mit eng sitzendem Gehörschutz,
  • flexible Individualisierung beziehungsweise Personalisierung durch verschiedene Gestell-Varianten mit unterschiedlichen Fassungsgrößen, Bügellängen, -formen und Materialien (96 Varianten) und
  • Gewährleistung einer optionalen Aufrüstung mit Korrekturgläsern für Brillenträger.

Farbechtes Sehen und hohe Transmission ermöglichen nach Angabe der ESG das Tragen der der visAIRion im Cockpit bei schlechter Sicht oder Dämmerung sowie für den Einsatz mit Helm und Helmsichtsystemen wie Nachtsichtgeräten.

Aufbauend auf dem Erfolg wurde durch den öffentlichen Auftraggeber der Beschaffungsprozess von Brillen auch für die Besatzungen weiterer Luftfahrzeugmuster wie beispielsweise des Hubschraubers NH-90 eingeleitet.

Parallel entwickelt das Team der ESG die optischen Eigenschaften der Laserschutzbrille weiter, um das Schutzspektrum bedarfsgerecht anpassen zu können und so der sich verändernden Bedrohungslage Rechnung zu tragen sowie die Kompatibilität mit weiteren zivilen und militärischen Luftfahrzeugen sicherzustellen.

Redaktion / gwh