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Ende August fand in Kiew der erste Drohnen-Hackathon statt. Dies gab das ukrainische Digitalministerium bekannt, welches die Veranstaltung zusammen mit dem ukrainischen Startup-Fonds, dem Generalstab der Streitkräfte und dem staatlichen Rüstungskonzern Ukroboronprom durchgeführte. Insgesamt nahmen laut Veranstalter 150 Teilnehmer an dem Workshop für neue Drohnentechnologien teil.

Ziel der Veranstaltung war es, die Entwicklung neuer technologischer Lösungen für die ukrainische Armee voranzutreiben. Dazu wurden Konstrukteure und Ingenieure, aber auch Drohnenbediener und Programmierer in Workshops zusammengeführt. Dabei wurden sie von IT-Spezialisten, Militärs und Wirtschaftswissenschaftlern als Mentoren unterstützt bzw. im Anschluss bewertet.

Der dreitägige Hackathon stellte gleichsam nur das Finale einer im Vorfeld durchgeführten Anlaufphase dar, welche von den Teilnehmern „remote“ in einzelnen Teams durchgeführt wurde. Die Ergebnisse der einzelnen Teams wurden von einer Jury bewertet und zum Teil mit Geldpreisen honoriert. Die Themenfelder umfassten die Bereiche der Systemkonzeption und Beschaffung, logistische Bewirtschaftung und Instandsetzung, sowie die Pilotenaus- und Weiterbildung.

Mykhailo Fedorov, stellvertretender Ministerpräsident und Minister für digitale Transformation der Ukraine, hob in seiner Stellungnahme die Bedeutung der Entwicklung, Produktion und des technischen Supports von Drohnen auf ein hohes Niveau hervor. Der Bedarf an unbemannten Systemen, so Fedorov weiter, sollte in Zukunft nicht ausschließlich durch Importe gedeckt werden, sondern auch im eigenen Land durch Produktion im industriellen Maßstab gedeckt werden. Neben einer erhöhten Versorgungssicherheit der eigenen Streitkräfte würde hieraus auch eine interessante Exportmöglichkeit entstehen, so der Minister.

Dmytro Shimkiv, Aufsichtsratsmitglied des ukrainischen Fonds für Start-ups, betonte in der vom Ministerium für digitale Transformation herausgegeben Stellungnahme die für die Zukunft geplante Fortsetzung der Veranstaltung. So sollen auf den ersten Drohnen-Hackathon noch zahlreiche weitere folgen. Zudem sollen durch die Verbindungen mit bereits laufenden Projekten Synergieeffekte genutzt werden. Eines dieser Kooperationsprojekte ist zweifellos das von der Fundraising-Plattform UNITED24 in enger Abstimmung mit dem Generalstab der Streitkräfte der Ukraine Anfang Juli begonnene Drohnenarmee-Projekt, in dessen Zuge unter anderem Loiteringmunition und die dazugehörige FlyEye-Aufklärungsdrohne beschafft wurde.

Kristóf Nagy