Print Friendly, PDF & Email

Unzureichende Transportkapazität auf Schiene, Land- und Seeweg, alternde Strassen-, Tunnel- und Brückeninfrastruktur mit begrenzter Traglast und Durchfahrtshöhe, Geographie und Zergliederung des erweiterten Einsatzraumes durch Gewässer- und Geländehindernisse haben das Thema „Militärische Mobilität“ ins Zentrum der Landes- und Bündnisverteidigung in Europa gerückt. Nur die verzugsfreie und schnelle Verlege- und Manövrierfähigkeit unserer mechanisierten Landstreitkräfte auf dem gesamten Bündnisgebiet schafft Voraussetzung und Glaubwürdigkeit zugleich, eine erfolgreiche, auf Abschreckung angelegte Verteidigung unseres Kontinents erreichen zu können. Der Faktor Geschwindigkeit wird dabei die bestimmende Rolle spielen: Unsere Fähigkeit eine potentielle Bedrohung schnell zu erkennen; schnell eine politische und militärische Reaktion auf allen Ebenen zu entscheiden (NATO-EU-jeder Mitgliedstaat) und umzusetzen. Das heisst eine schnelle, angemessene Machtprojektion nicht nur von leichten Kräften der NATO, sondern auch das schnelle Verlegen von mechanisierten Kräften in einen von einem potentiellen Aggressor bedrohten Teil des Bündnisgebietes sicherzustellen.

Für europäische Landstreitkräfte bedeutet dies eine Zäsur, da sie den aktuellen Fähigkeits- und Fahrzeugmix ihrer Einsatzverbände (Rad, Kette, Brücke) in Qualität und Quantität den neuen Anforderungen anpassen müssen. Der Vorteil von Rad- gegenüber Kettenfahrzeugen, schnell, über weite Distanz „auf eigener Achse“ Verlegen zu können, macht hier den Unterschied. Die Konzeption und der geplante schnelle Aufwuchs sogenannter „Mittlere Kräfte“ im deutschen Heer, in deren Zentrum der Boxer sowie das Nachfolgesystem(e) für den variantenreichen, aber mittlerweile veralteten Transportpanzer Fuchs stehen soll, unterstreicht die Plausibilität und Brisanz dieses Umdenkens. Es erscheint daher stringent, die Nachfolge der etwa 800 Transportpanzer (TPz) zu priorisieren und im Sondervermögen der Bundeswehr budgetär zu verankern.

General Dynamics European Land Systems (GDELS) als einer der führenden Hersteller von militärischen Rad- und Kettenfahrzeugen und Brückensystemen beschäftigt sich seit 2016 sehr fokussiert mit Fragegestellung der Militärischen Mobilität in Europa. 2021 erschien hierzu u.a. die erste umfassende Studie „The CEPA Military Mobility Project – Moving Mountains for Europe`s Defense“ in Kooperation mit dem transatlantischen Think Tank CEPA unter Leitung von Generalleutnant a.D. Ben Hodges und weiterer namhafter Unternehmen wie der Deutschen Bahn.

Wie kein anderes Landsystemhaus in Europa hat GDELS seine Entwicklungsanstrengung bereits frühzeitig auf dieses zentrale Erfordernis europäischer Verteidigung ausgerichtet. Alle Fahrzeug- und Brückensysteme wurden seither anhand nachfolgender Kriterien neu bzw. weiterentwickelt:

  • Kein Fahrzeugsystem schwerer MLC 50,
  • Optimierte Mobilität und Integrationsfähigkeit in das „System Heer“ durch kompaktere Bauart, verbessertes Leistungsgewicht und optimierte Verlade- und Transportfähigkeit zu Land, Luft und Wasser,
  • Standardisierte Schnittstellen zur verbesserten Interoperabilität mit anderen Systemen,
  • Mehrrollenfähigkeit jeder Fahrzeugplattform,
  • Modularität in Fahrzeugaufbau und Systemintegration,
  • Offene Systemarchitektur
  • Optionale amphibische Fähigkeit bei 6×6 und 8×8 Fahrzeugen sowie
  • Trennung von Mobilität und Funktionalität bei fahrzeuggestützten Brückensystemen.

Tendenziell zeichnet sich nach Einschätzung der GDELS Experten das Ende des zwar feuerstarken, geländegängigen und hochgeschützten aber leider auch sehr schweren und damit kaum bzw. nur mit hohem logistischen Aufwand in den Einsatzraum verlegbaren Kampfpanzers ab. GDELS zeigt sich überzeugt, dass hoch mobile, mit neuester Schutztechnologie ausgestattete, interoperable und aufgrund ihrer kompakten Bauart und dem geringeren Gewicht besser transportierbare Fahrzeugsysteme den Weg in die Zukunft weisen. Zu diesen Systemen gehören auch der TPz „Pandur 6X6 Evo“ und das hoch geschützte Radfahrzeug „Eagle 6×6“. Seit 2018 stattet GDELS das österreichische Bundesheer mit dem Pandur der neuesten Generation aus. Das Fahrzeug besticht durch seine überragende Mobilität, einer Besatzungsstärke von 3+8, seinem hohen Schutzniveau von Mine 4a/3b und ballistisch 3+, seiner Mehrrollenfähigkeit inklusive der im 6×6 Fahrzeugsegment einzigartigen Option zur amphibischen Schwimm- und Verladefähigkeit in der C-130 Hercules, die in der Bundeswehr zukünftig ebenfalls eingesetzt wird.

blank
Der Pandur 6×6 Evo besticht durch seine überragende Mobilität, einer Besatzungsstärke von 3+8, seinem hohen Schutzniveau von Mine 4a/3b und ballistisch 3+, seiner Mehrrollenfähigkeit inklusive der im 6×6 Fahrzeugsegment einzigartigen Option zur amphibischen Schwimm- und Verladefähigkeit in der C-130 Hercules. (Foto: GDELS)

Mit der Beschaffungsentscheidung für den „Eagle 6×6“ als mittleres geschütztes Sanitätsfahrzeug hat die Bundeswehr in 2020 einen weiteren Schritt in Richtung moderne, mehrrollenfähige 6×6 Radfahrzeugplattform getan. Auch der Eagle 6×6 besticht durch ausgezeichnete Mobilität, Schutz, Zuladung sowie hohe logistische Gleichheit zum Eagle V 4×4, der in großer Stückzahl in die Truppe eingeführt ist.

blank
Der Eagle 6×6 besticht durch ausgezeichnete Mobilität, Schutz, Zuladung sowie hohe logistische Gleichheit zum Eagle V 4×4, der in grosser Stückzahl in der Bundeswehr eingeführt ist. (Foto: GDELS)

Beide Fahrzeugsysteme erscheinen daher bestens geeignet, den TPz Fuchs ablösen und ihren Dienst in den Mittleren Kräften des deutschen Heeres erfolgreichen leisten zu können. Der Eagle 6×6 befindet sich für die Schweiz und nach Abschluss der Nachweisführung in Kürze auch für Deutschland in laufender Serienproduktion. Gleiches gilt für den Pandur 6×6 Evo, der aktuell an Österreich und zukünftig auch – aus Europa heraus – an die USA geliefert wird. Damit sieht sich GDELS wie kein anderes Unternehmen in Europa in der Lage, zwei der leistungsfähigsten 6×6 Fahrzeuge der neuesten Generation „Off-the-shelf“ als Nachfolgelösung für den TPz anbieten und innerhalb von weniger als 18 Monaten nach Vertragsunterschrift an die Truppe ausliefern zu können. Im Falle einer Serienbeauftragung wird die Produktion beider Fahrzeuge vollumfänglich nach Deutschland transferiert. Hier wurden bereits konkrete Optionen erarbeitet, die interessierten deutschen Unternehmen im September im Detail vorgestellt werden. GDELS verfügt sowohl bei Technologietransfer als auch Industrialisierung seiner Fahrzeuge nach und in Deutschland über langjährige Erfahrung und kann sich auf ein starkes Netz von Industriepartnern abstützen.

Angesichts der russischen Aggression in Europa können derzeit weder Kompromisse bei der Ausstattung und Befähigung der Mittleren Kräfte noch ein Verzug bei der Auslieferung an die Truppe in Kauf genommen werden. Anders als bei den Dimensionen Luft und See, muss in der komplexen, vielgliedrigen Dimension Land, sprich dem Heer, das den Kampf der verbundenen Waffen führt, die Eigenschaft und Leistungsfähigkeit jedes einzelne Waffen- und Fahrzeugsystems zwingend im operativen Gesamtkontext der Truppe bewertet werden. Um auf dem Gefechtsfeld überlebensfähige, moderne Mittlere Kräfte schnell aufstellen zu können, muss sich die TPz Fuchs Nachfolgeplattform bezüglich ihrer funktionalen Fähigkeit bei Variantenvielfalt, Mobilität und Schutz eindeutig am Boxer messen lassen. Einschränkungen und Defizite in diesem Bereich würden den Erfolg der Mittleren Kräfte gefährden, die für die Militärische Mobilität und damit die Verteidigung Europas essentiell sind. Keine Gold- aber auch keine Rostrandlösung ist zu akzeptieren, sondern leistungsfähige, anforderungskonforme Fahrzeuge „off-the-shelf“. Das schwächste Glied wird auch weiterhin die Belastbarkeit der gesamten Kette bestimmen. GDELS steht bereit, seinen Beitrag für das Deutsche Heer, für die Mittleren Kräfte und die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr zu leisten.

www.gdels.com