Print Friendly, PDF & Email

Beim Taktischen Luftwaffengeschwader 74 haben die ersten Testflüge mit dem Lenkflugkörper mittlerer Reichweite Meteor am Kampfflugzeug Eurofighter stattgefunden. Die Bundeswehr beurteilt das als „bedeutenden Schritt auf dem Weg zur Einsatzbereitschaft des Allrounders für den Fernkampf in der Luft“.

Mit der neuen Betriebssoftware P2Eb, die seit April 2021 in den Flugzeugen implementiert wurde (ESuT berichtete), wurden im Flug zunächst die Software auf Herz und Nieren getestet und dann die Einflüsse auf Flugverhalten und den Treibstoffverbrauch des Eurofighters gemessen. Dafür haben die Piloten verschiedene Szenarien in der Luft – mit unterschiedlichen Höhen und mit verschiedenen Geschwindigkeiten – durchgespielt. Mit den so gewonnenen Daten können die Reichweite und die maximale Flugzeit exakt berechnet werden.

blank
Meteor an einer Waffenstation des Eurofighters, noch gesichert vor dem Abflug, Foto: Bundeswehr Florian Herrmann

Mit der baldigen Übernahme von Meteor bekomme die Luftwaffe die Möglichkeit, im Bereich Beyond Visual Range (BVR) die Luftüberlegenheit im Kampf um die Lufthoheit noch mehr auszuspielen, schreibt die Bundeswehr. Durch diese Option gewännen die Eurofighter-Piloten einen erheblichen taktischen Vorteil. Denn jetzt können sie Ziele in der Luft bekämpfen, die mit bloßem Auge nicht sichtbar sind, sondern erstmal nur über Radar erfasst werden können.

blank
blank

Mit Meteor wird der Waffenmix komplettiert. Somit kann zukünftig für jeden Eurofighter aus Meteor, AMRAAM und IRIS-T je nach Erfordernis die optimale Bewaffnung gewählt werden. Damit sind die Piloten effektiver, flexibler und variabler in ihren Handlungsmöglichkeiten im Einsatz.

blank
Blick von unten auf den an allen Waffenstationen bestückten Eurofighter, Foto: Bundeswehr Marcello Totaro

Meteor ist ein Luft-Luft-Lenkflugkörper mittlerer Reichweite, der inoffiziellen Angaben zufolge mit über Mach 4 hochagile Ziele in 200 km Entfernung bekämpfen kann. Der 185 kg schwere Flugkörper wird über einen aktiven Radarsucher gelenkt und bringt seine Sprengladung durch Einschlag- bzw. Annäherungszünder zur Wirkung. Die Bundeswehr hat 2013 in einem ersten Los 150 Lenkflugkörper bestellt, die ab 2020 ausgeliefert worden sind. Ein zweites Los mit 100 Meteor wurde 2019 in Auftrag gegeben.

Redaktion / gwh