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Der deutsche Optik- und Optronikspezialist Jenoptik Optical Systems GmbH hat eine neue Generation von besonders kompakten und leistungsfähigen Sensoren entwickelt. Auf der Rüstungsmesse Eurosatory in Paris stellte das Unternehmen das Laserentfernungsmessermodul DLEM 17 sowie den EVIDIR alpha für „High Shock“-Applikationen, ein Kern für bildgebende Wärmebildsensoren, erstmals einem breiten Publikum vor. Beide Module unterliegen nicht den ITAR-Exportregularien der USA.

Das DLEM 17 ist ein knapp 25 g leichtes und 50 mm x 18 mm x 34 mm (L/W/H) großes Laserentfernungsmessermodul. Die robuste Konstruktion und die kompakten Maße erlauben eine Integration in unterschiedlichste taktische Anwendungen wie beispielsweise Handwaffenvisiere, handgehaltene optronische Geräte und kleine unbemannte Systeme. Trotz der geringen Abmessungen ist das DLEM 17 in der Lage, Reichweiten in bis zu 8.000 Metern Entfernungen auf einen Meter genau zu messen, was nach Angaben eines Jenoptik-Vertreters in dieser Geräteklasse weltweit einmalig ist. Auf dem Markt verfügbare Systeme mit vergleichbaren Leistungsparametern sind seinen Aussagen zufolge deutlich größer und schwerer.

Das Modul der Laserklasse 1 arbeitet mit einer Wellenlänge von 1.550 nm und ist somit mit Nachsichtgeräten nicht aufklärbar. Neben seiner Messperformance ist das DLEM 17 laut Hersteller optimiert auf Energieeffizienz mit seiner Leistungsaufnahme von zehn Milliwatt im Standby und weniger als zwei Watt während einer Messung – und ermögliche so hohe Betriebszeiten im Batteriebetrieb.

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DLEM17 und EVIDIR High Schock. Foto: Jenoptik

Auch das neue Wärmebildmodul EVIDIR alpha für „High Shock“-Applikationen weist eine hohe Kompaktheit sowie einem geringen Energiebedarf von unter einem Watt auf. Mit einer möglichen NETD (Noise Equivalent Temperature Difference) unter 20mK gehört das EVIDIR dem Hersteller zufolge weltweit zu den sensitivsten Wärmbildgeräten seiner Klasse. Verbaut ist ein ungekühlter Vox-Mikrobolometer (12 μm), die Spektralbandbreite beträgt 8 bis 14 μm (LWIR). Der Kamerakern hat die Maße 25 mm x 25 mm x 13 mm (H x B x T) und wiegt weniger als 25 g.

Die Besonderheit des EVIDIR-Moduls ist der „Shutterless Modus“. Im Gegensatz zu gängigen Wärmebildmodulen, die im Betrieb immer wieder den Sensor mechanisch verschließen müssen, um eine Bildkorrektur vorzunehmen, kommt das EVIDIR Jenoptik zufolge ohne diese Funktion aus und sei trotzdem in der Lage, über die ganze Betriebsdauer hinweg ein scharfes Wärmebild zu generieren. Dies sorge für einen geringeren Stromverbrauch – die mechanische Bewegung der Klappe erfordert Energie – des Moduls sowie für eine geringere akustische Signatur, da das ikonische Klicken der schließenden Klappe ausbleibe. Zugleich steht das Bild dem Nutzer nach Angaben des Herstellers bereits nach weniger als 2,3 Sekunden zur Verfügung.

Beide gezeigten Module bilden die Voraussetzung für die Konstruktion neuer taktischer Applikationen, wie beispielsweise Feuerleitvisieren für Handwaffen, für deren Entwicklung neben der eigentlichen Leistungsfähigkeit der Sensoren insbesondere Kompaktheit und geringer Energieverbrauch eine entscheidende Rolle spielen.

Waldemar Geiger