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Auf der Internationalen Luftfahrtausstellung ILA in Berlin hat Michael Schöllhorn, CEO von Airbus Defence and Space, angekündigt, dass sein Unternehmen den Großraumtransporter Beluga XL für militärische Transporte anbieten will.

Für den strategischen Transport großvolumiger und schwerer militärischer Güter hat sich die Bundeswehr zusammen mit anderen NATO-Nationen über die Strategic Airlift International Solution (SALIS) Transportkapazitäten bei der ukrainischen Antonov Airlines gesichert. Beim Krieg in der Ukraine ist bereits das größte Transportflugzeug der Welt, die Antonov AN-225, zerstört worden. Der Betrieb der weiteren Flugzeuge AN-124, die alle aus russischer Produktion stammen, hängt unter anderem vom Nachschub von Ersatzteilen aus Russland ab. Daher ist unsicher, ob die SALIS-Leistungen unbegrenzt verfügbar sein werden.

Mit einem Frachtvolumen von über 2.200 m³ gehört die Beluga XL zu den größten Maschinen der Welt. Airbus nutzt das Flugzeug derzeit für den Transport von Flugzeugteilen zischen den Produktionsstandorten und von Satelliten und anderen Komponenten für die Raumfahrt.

Für den Gütertransport sind neben Frachtvolumen und Zuladung die Innenabmessungen des Frachtraums entscheidend. Bei den Abmessungen liegt die Beluga XL an der Spitze. Die maximale Zuladung lässt mit 50,5 Tonnen allerdings nicht einmal den Transport eines Kampfpanzers zu.

Wert Beluga XL Antonov An-124 Boeing C-17A Globemaster
Erstflug 2018 1982 1991
Nutzlast 50,5 to 150 to 77 to
Reichweite 4.075 km 4.800 km 4.500 km
Frachtraum Länge/Breite/Höhe 46,6m/ 8,1m/7,5m 36,5m/6,4m/4,4m 27,0m/5,5m/3,76m

Der Konstruktion der Beluga erfolgte auf Basis der A330-200 und A330-300 F. Die Aufbauten mit Bugtor, Trag- und Steuerflächen sowie die drucklose Frachtraumhülle wurden neu konstruiert. Zwei Rolls-Royce Trent-Triebwerke bringen die Beluga XL auf bis zu 11.300 m Reiseflughöhe mit einer Reisegeschwindigkeit von 737 km/h.

Soweit bekannt, ist die Anzahl von Beluga XL gering und vor allem auf den internen Bedarf von Airbus zugeschnitten. Um nennenswerte Kapazitäten für militärische Transport verfügbar zu machen, ist vermutlich eine Erhöhung der Stückzahlen notwendig. Ein Nachteil ist überdies, dass das Frachtflugzeug nicht über die eigenen Rampen be- und entladen werden kann.

Gerhard Heiming