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Das Verteidigungsministerium will die Führungsorganisation der Streitkräfte beschleunigt auf die Anforderungen der Landes- und Bündnisverteidigung ausrichten und baut deshalb die Struktur um. Verteidigungsministerin Christine Lambrecht habe entschieden, die Führungsorganisation der Streitkräfte als Reaktion auf die aktuelle Sicherheitslage anzupassen und zum 1. Oktober die bislang über viele Bereiche verteilten territorialen Führungsaufgaben in einem „Territorialen Führungskommando der Bundeswehr“ in Berlin zu bündeln, schreibt das Ministerium in einer Mitteilung. Das Territoriale Führungskommando der Bundeswehr (TerrFüKdoBw) sei verantwortlich für die operative Führung nationaler Kräfte im Rahmen des Heimatschutzes, einschließlich der Amts- und Katastrophenhilfe sowie der zivil-militärischen Zusammenarbeit. Den weiteren Angaben zufolge nimmt es die Aufgaben als „Aufmarsch führendes Kommando“ für nationale Verlegungen gemäß den Planungen der NATO zur Landes- und Bündnisverteidigung wahr. Das Kommando organisiere die Verlegung alliierter Kräfte durch Deutschland in enger Abstimmung mit den NATO-Kommandos. Es sei unmittelbar dem Bundesministerium der Verteidigung nachgeordnet und nicht Teil eines Organisationsbereiches.

Dem Befehlshaber des TerrFüKdoBw werden die Aufgaben des Nationalen Territorialen Befehlshabers übertragen. Dem Kommando werden u.a. die Landeskommandos, die Heimatschutzkräfte und das Zentrum für die Zivil-Militärische Zusammenarbeit unterstellt. Die deutschen Anteile des NATO Joint Support and Enabling Command (JSEC) und des multinationalen Kommandos Operative Führung (MNKdo OpFü) werden mit Blick auf den territorialen Bezug der dort wahrzunehmenden Aufgaben dem TerrFüKdoBw truppendienstlich zugeordnet.

Das TerrFüKdoBw geht dabei aus dem bisherigen Kommando für Territoriale Aufgaben der Bundeswehr hervor. Es wird verstärkt mit Personal aus dem Kommando der Streitkräftebasis, welches bislang ein Teil der Aufgaben erledigt hat. Die Streitkräftebasis bleibt laut Angaben des Ministeriums ansonsten unberührt. Die in diesem Organisationsbereich zusammengefassten so genannten Enabler, wie mobile logistische Truppen, ABC-Abwehrkräfte und Feldjäger, sollen im Zusammenhang mit dem deutschen Beitrag zur Erfüllung der NATO-Bündnisverpflichtungen verstärkt werden.

Das TerrFüKdoBw ist das operative Pendant zum Einsatzführungskommando der Bundeswehr in Potsdam. Dieses ist weiterhin verantwortlich für die Führung der deutschen Einsatzkontingente und der einsatzgleichen Verpflichtungen. Die vorgesehenen Veränderungen beschränken sich auf das Kommando der Streitkräftebasis und das bisherige Kommando Territoriale Aufgaben der Bundeswehr.

Redaktion / lh