Airbus Helicopters hat den Panzerabwehrlenkflugkörper SPIKE ER2 von einem Hubschrauber des Typs H145M erfolgreich abgefeuert. Die Demonstration vor potenziellen Kunden fand vergangene Woche auf dem Schießplatz Cincu in Rumänien statt, wie aus einer Pressemitteilung des serbischen Verteidigungsministeriums hervorgeht.
Eine erste Erprobung hatte Airbus Helicopters bereits im Januar dieses Jahres durchgeführt. Ziel der beiden Tests sei es gewesen, die Auswirkung des Verschießens des Lenkflugkörpers auf den Hubschrauber zu untersuchen und damit auch die zukünftige Weiterentwicklung des H145M auszuloten. Laut Airbus Helicopters ist der H145M theoretisch in der Lage, insgesamt acht SPIKE ER2 aufzunehmen. Den serbischen Angaben zufolge soll auch eine Delegation der Bundeswehr bei dem Test anwesend gewesen sein.
Neben dem Testversuch seien auch Überlegungen von Airbus Helicopters vorgestellt worden, den H145M weiterzuentwickeln, um das so genannte Manned-Unmanned Teaming zu ermöglichen, also die Interoperabilität mit unbemannten Luftfahrzeugen (UAV). Auch gebe es Ideen zur Integration zusätzlicher Schutzsysteme und die Anbindung des Hubschraubers an übergeordnete Führungs- und Informationssysteme mit erhöhten Datenverarbeitungsmöglichkeiten.
Der H145M wird bisher von Ungarn (20 Maschinen), Deutschland (15), Serbien (9), Thailand (5) und Luxemburg (2) genutzt. Laut der Pressemitteilung war neben der deutschen auch eine Delegation aus Nordmazedonien anwesend.
Bei der SPIKE ER2 handelt es sich um einen Panzerabwehrlenkflugkörper des israelischen Herstellers Rafael. Er hat vom Boden aus verschossen eine Reichweite von bis zu zehn km und bis zu 16 km, wenn der Start aus einem Hubschrauber erfolgt.
Mit der Integration der SPIKE ER2 würden die Fähigkeiten des H145M, der bisher mit 12,7mm-Maschinengewehren, 20mm-Maschinenkanonen sowie lasergelenkten oder ungelenkten Raketen bis zu einem Kaliber von 70 mm ausgerüstet werden kann, nochmals deutlich erweitert.
Redaktion / oh