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Das Rennen um den zukünftigen schweren Transporthubschrauber (STH) der Bundeswehr scheint weiterhin offen zu sein, wie Europäische Sicherheit & Technik aus parlamentarischen Kreisen erfahren hat. Demnach wurden die Mitglieder des Verteidigungsausschusses in der heutigen Sitzung vom Bundesverteidigungsministerium darüber informiert, dass mit einer Entscheidung erst Mitte Mai zu rechnen sei.

Am vergangenen Wochenende waren in den Medien Berichte veröffentlicht worden, wonach sich die Bundeswehr bereits für den Chinook-Hubschrauber von Boeing entschieden haben soll.  Hierfür gab es heute keine Bestätigung.

Mit dem STH sucht die Bundeswehr nach einem Nachfolger für die in die Jahre gekommene CH-53GS/GE/GA-Transporthubschrauber-Flotte. Die Beschaffung soll über einen so genannten Foreign Military Sales (FMS) erfolgen. Dabei wäre die US-Regierung der Geschäftspartner der Bundeswehr, welche die Hubschrauber wiederum von der US-Industrie erwirbt. So könnte die Bundeswehr die Hubschrauber zu den gleichen Preisen erwerben, die auch für die US-Streitkräfte gelten. Für den STH kommen nur zwei Kandidaten in Betracht. Neben der CH-53K King Stallion ist derzeit auch die CH-47 Chinook von Boeing im Rennen.

Je nach Modell plant die Bundeswehr 44 bis 60 Hubschrauber zu beschaffen. Die King Stallion gilt als der leistungsfähigere, aber in der Anschaffung auch teurere Hubschrauber. Für die Chinook sprechen die geringeren Anschaffungskosten und die verbreitetere Nutzung in der NATO. Neben den niederländischen Streitkräften, zu denen die Bundeswehr eine besonders enge Partnerschaft pflegt, sind auch mehrere Chinook-Hubschrauber der U.S. Army in Deutschland stationiert.

Waldemar Geiger