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Der Fähigkeitsaufwuchs der Bundeswehr muss beschleunigt werden. Die bis 2027 geplante Aufstellung einer Division des Deutschen Heeres wird vorgezogen. Sie soll zwei Jahre früher, bereits im Jahr 2025, voll ausgestattet sein. Dies erklärte der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Eberhard Zorn, am Dienstag den 22. März 2022 in seinem Vortrag beim Parlamentarischen Abend der Deutschen Gesellschaft für Wehrtechnik e.V. (DWT) in der Hessischen Landesvertretung in Berlin. Nur 140 Gäste konnten wegen der Corona-Bestimmungen teilnehmen, Anfragen hatte es ein Mehrfaches mehr gegeben.

Die Division soll strukturell komplett aufgestellt werden. Neben den drei Kampfbrigaden soll sie über Divisionstruppen, die Brigaden über organische Brigadeeinheiten verfügen. Truppenteile aus den Organisationsbereichen CIR, Sanitätsdienst und Streitkräftebasis, hier insbesondere die Logistik, sollen dem Großverband aber nicht unterstellt sein, sondern in Couleur-Verhältnissen unterstützen.

„Kaltstartfähigkeit erfordert Vollausstattung“, unterstrich Zorn. Die konzeptionellen Hausaufgaben seien gemacht, alle notwendigen Dokumente liegen vor, die geplanten Beschaffungsmaßnahmen entsprechen den Planungen der NATO und EU. Einzelheiten wollte der Generalinspekteur am Vorabend der Besprechung mit dem Bundeskanzler natürlich nicht nennen. Er stellte aber heraus, dass insbesondere die Führungsfähigkeit und die persönliche Ausrüstung Schwerpunkte seien.

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Intern hätte man im BMVg bereits im Oktober die erforderlichen Haushaltsmittel für die großen multinational bedeutenden Projekte durchkalkuliert und einen Bedarf von 102 Mrd. Euro ermittelt. Es komme nun darauf an, zügig zu entscheiden und die Beschaffungen zeitnah zu realisieren. „Was kann noch 2022 geleistet werden“, habe er in einer Videokonferenz mit 40 CEO der wehrtechnischen Industrie gefragt. Dies betreffe auch Ersatzteile und die Bevorratung von Munition. Die aktuelle Lage zeige, wie wichtig die heimische Industrie sei. „Es muss schnell gehen, und es muss funktionieren“, forderte der Generalinspekteur.

Burghard Lindhorst