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Am heutigen Dienstag ist mit der Baunummer 10 die vorerst letzte Korvette der Braunschweig-Klasse in Wolgast auf Kiel gelegt worden. Während am mecklenburgischen Standort der NVL Group (ehemals: Lürssen Defence) das Hinterschiff kielgelegt wurde, erfolgt gleichzeitig auf der schleswig-holsteinsichen Werft GERMAN NAVAL YARDS KIEL die Fertigung des letzten Vorschiffes der „Lübeck“. Vor- und Hinterschiff werden nach dem jeweiligen Fertigungsende zum Zusammenschluss, dem so genannten „Hochzeitsstoß“, zum Hamburger NVL-Standort Blohm+Voss gebracht.

Die zukünftige Lübeck ist die vorerst letzte Einheit des zweiten Loses der Klasse 130 für die Deutsche Marine. Die Korvetten 6 bis 8 befinden sich, ausweislich des aktuellen Rüstungsberichts, in der Ausrüstung in Hamburg. Baunummer 9, die Korvette „Augsburg“, ist noch in der Fertigungsphase. Schiffbaulich befinden sich die Boote im Terminplan. Die Auslieferung der ersten Korvette des 2. Loses, der „Köln“ (F265), wird in 2023 erwartet, neun Monate später als bei der Auftragserteilung im September 2017 vorgesehen. Bis 2025 soll der Zulauf aller Schiffe beendet sein. Ursächlich für die gegenüber anderen Rüstungsprojekten vergleichsweise geringe Verzögerung ist unter anderem ein vom Auftraggeber geforderter zwölfmonatiger „Design-Freeze“ für das Einsatzsystem. Damit soll die Auslieferung der Boote und des Einsatz-/Betriebsunterstützungszentrums mit vollen Funktionalitäten des Einsatzsystems erreicht werden. Ein Lieferverzug der beiden ersten Einheiten „Köln“ und „Emden“ wurde in Kauf genommen.

Am 12. September 2017 hatte das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) den Bauauftrag für das zweite Los der Korvetten K130 erteilt. Das Bundeshaushaltsgesetz 2021 weist eine Summe von 2,273 Milliarden Euro für die Beschaffung für dieses Los aus. Aktuell liegt das Projekt dreizehn Prozent (311 Millionen Euro) über der Veranschlagung.

Die ersten fünf Einheiten der Braunschweig-Klasse befinden sich seit 2008 im Dienst und werden bei internationalen Bündniseinsätzen, etwa im Rahmen der UN-Mission im Libanon (UNIFIL), eingesetzt. Zurzeit verstärkt die Korvette „Erfurt“ die Standing Naval Maritime Group 1 der NATO in ihren Aufgaben im Nordflankenraum. Sie wurde infolge der aktuellen Entwicklungen vom ursprünglich vorgesehen Einsatz vor der Küste der Levante in Richtung Norwegensee umgeroutet.

hum / Redaktion