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Bereits Mitte Dezember 2021 haben die europäische Beschaffungsbehörde OCCAR und die ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH Verträge für die Durchführung der dritten und vierten Modernisierung in der Lebensdauermitte (Mid-Life Update, MLU) des Artillerieortungsradars COBRA (Counter Batterie Radar) abgeschlossen, wie die ESG jetzt mitgeteilt hat. Als Hauptauftragnehmer ist die ESG verantwortlich für die Modernisierung der Navigationsanlage und des Signalprozessors.

Die neue Navigationsanlage (New Inertial Navigation Unit, NINU) ersetzt nach Angaben von ESG den obsolet gewordenen bisherigen Laserkreisel durch ein europäisches Produkt der Firmen IMAR und Thales. Hinzu komme die Integration einer GPS-Fähigkeit sowie die Verbesserung der Genauigkeit.

Mit dem neuen Signalprozessor (New Signal Processor, NSP) integriert die ESG eine Form-Fit-Function-Lösung der Firma Thales FR. Diese zeichne sich durch eine erheblich gesteigerte Rechenleistung bei gleichzeitig reduzierter Komplexität aus. Um das Potential optimal zu nutzen, entwickelt die ESG eine neue Datensystem-Software. Diese enthalte neben zahlreichen neuen Funktionen eine weiterentwickelte Radardatenverarbeitung zur Verbesserung von Ortungsleistung und Genauigkeit.

Als weiteres MLU-Projekt hat die OCCAR die Beschaffung von Einbausätzen für die Erneuerung der Positioniervorrichtung über die NATO Support and Procurement Agency (NSPA) eingeleitet. Die NSPA wird dazu noch im Februar einen Entwicklungs- und Liefervertrag mit Lockheed Martin abschließen.

Diese drei großen MLU-Maßnahmen sollen bis 2025 in die Systeme bei der Truppe implementiert sein, wie die OCCAR schreibt. Damit würden die von der Rüstungsagentur eingeleiteten und harmonisierten MLU-Aktivitäten der letzten fünf Jahre abgeschlossen.

Durch das Mid-Life Update sollen Kampfkraft, Zuverlässigkeit und die logistische Versorgbarkeit (In- Service Support) des COBRA-Systems erheblich verbessert werden. Der Einsatzwert von COBRA soll damit weit über das Jahr 2035 hinaus erhalten bleiben.

Im vergangenen Jahr hatte die OCCAR durch Verträge mit Hensoldt mit der Modernisierung der Radar Environment Simulatoren (CRES) und der Generatoren für Radarziele die Arbeitsumgebung für Prüfungen und Inbetriebnahme den aktuellen Anforderungen angepasst. ESuT und Soldat & Technik berichteten.

Redaktion / gwh