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Die spanische Regierung hat heute die seit langem erwartete Freigabe von Finanzmitteln für die so genannte Eurodrohne erteilt. Wie aus einer aktuellen Mitteilung des spanischen Ministerrates hervorgeht, wird das Verteidigungsministerium ermächtigt, die Entwicklung, Produktion, Unterstützung für die Inbetriebnahme sowie die logistische Unterstützung für das EUROMALE-RPAS-Programm umzusetzen.

Das EUROMALE-Programm ist ein Vorhaben der Länder Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien für die Entwicklung und die Produktion eines Remotely Piloted Aerial System (RPAS) – auch als Drohne bezeichnet –, das über die europäische Rüstungsagentur OCCAR abgewickelt werden soll. Deutschland als so genannte Lead Nation hatte bereits Mitte vergangenen Jahres 3,1 Milliarden für die Eurodrohne bereitgestellt. Auch in Frankreich und Italien gibt es mittlerweile keine Hindernisse mehr für einen Vertragsschluss durch die OCCAR. Das Projekt, was eigentlich schon im vergangenen Jahr beauftragt werden sollte, konnte zuletzt nicht gestartet werden, weil das grüne Licht aus Madrid fehlte.

Spanien plant den Angaben des Ministerrates zufolge vier Systeme zu beschaffen, mit einer Option auf zwei weitere. Das Land beteilige sich mit 23 Prozent an dem Programm, der bisher berechnete industrielle Ertrag werde auf mindestens 19 Prozent geschätzt, heißt es.
Das Verteidigungsministerium in Madrid plant demnach in den Jahren 2029 bis 2035 insgesamt 1,74 Milliarden Euro für das Projekt ein. Um den Finanzbedarf des EUROMALE-Programms zu decken, soll außerdem das Ministerium für Industrie, Handel und Tourismus das Programm zwischen 2022 und 2028 mit einem Gesamtbetrag von 1,43 Milliarden Euro teilweise vorfinanzieren. Für die logistische Unterstützung setzt das Verteidigungsministerium noch einmal eine Summe von 151 Millionen Euro in den Jahren 2028 bis 2034 an.

Redaktion / Lh