Leichter Werfer für 70-mm-Lenkraketen zertifiziert
Der US-Hersteller für Raketenwerfer Arnold Defense und der französische Rüstungskonzern Thales, der unter anderem Raketen herstellt, haben nach einer gemeinsamen Schießkampagne in Schweden die neuen lasergelenkten Raketen FZ275 im Kaliber 70 mm für den Abschuss aus den Fletcher-Raketenwerfer LGR4 zertifiziert.
Damit wurde die Palette an Thales-Raketen erweitert, die mit den Raketenwerfern von Arnold Defense kompatibel sind, wie das Unternehmen mitgeteilt hat. Die Kombination aus dem bodengestützten Fletcher-Werfer und der FZ275 LGR (die leichteste und reichweitenstärkste 70mm/2.75-inch LGR ihrer Klasse) ermögliche es den schnellen Eingreiftruppen, feste und mobile Ziele mit minimalen Kollateralschäden präzise zu bekämpfen, so Arnold Defense weiter. Diese Art von Fähigkeit sei bisher auf luftfahrzeuggestützte Plattformen beschränkt gewesen.
Der Fletcher Land-LGR4 sei leicht, zuverlässig und biete Präzisionsfeuerunterstützung, die bisher nur mit Luftfahrzeugen möglich gewesen sei. Er kann auf einem Bodenfahrzeug oder Wasserfahrzeug montiert werden oder unabhängig stehen. Es wurde erstmals 2017 auf der Messe DSEI in London vorgestellt und hat seitdem Testabschüsse mit einer Erfolgsquote von 100 Prozent bei Entfernungen von bis zu 6 km absolviert, wie der Hersteller schreibt. Bei einem Leergewicht von 27,2 kg und Abmessungen von 203x203x1.892 mm kann er vier Raketen aufnehmen.
Die gelenkte Rakete FZ275 LGR ist darauf ausgelegt, die Lücke zwischen den kostspieligen luftgestützten Lenkflugkörpern (Missiles), den kleinkalibrigen Waffen (z.B. Maschinengewehr 12,7mm, Maschinenkanone 20 oder 30mm) und den ungelenkten konventionellen Raketen zu überbrücken. Damit soll eine Präzisionswaffe bereitgestellt werden, um die Wirksamkeit von Plattformen für die Bekämpfung von leichten und halb-harten Zielen zu steigern.
Die 70-mm-Rakete mit einem 4,1 kg schweren Gefechtskopf wiegt insgesamt 12,7 kg. Der Semi-Active Laser-Suchkopf ist mit STANAG 3733 kompatibel.
Diese Rakete erfüllt nach Angaben des Herstellers die Anforderungen an präzise und zuverlässige Munition zur Verringerung des Gefährdungspotenzials und zur Vermeidung von Kollateralschäden.
Das voll bestückte Werfersystem kann mit seinen weniger als 80 kg Gewicht auf leichte Land- oder Wasserfahrzeuge montiert werden. Für den fahrzeugunabhängigen Einsatz steht eine Lafette auf Dreibein zur Verfügung.
Redaktion / gwh