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Mit einer Trägerrakete des Typs Soyus von Arianespace sind die beiden Satelliten Nr. 27 und 28 für das europäische Navigationssystem Galileo am 5. Dezember 2021 vom europäischen Raumflughafen in Französisch-Guayana in den Weltraum gebracht worden. Wie die Europäische Weltraumagentur ESA mitgeteilt hat, sind die beiden Satelliten in einem Zwischenorbit geparkt worden, wo in der so genannten Start- und Frühbetriebsphase die Bordsysteme schrittweise für den operativen Einsatz getestet werden und der Abstieg in die endgültige Arbeitsumlaufbahn in 23.222 km Höhe über der Erde eingeleitet wird. Es wird mehrere Wochen dauern, bis die neuen Satelliten zum Betrieb von Galileo beitragen können.

Nach einem Upgrade des Bodensegments werde die Start- und frühe Orbitphase (Launch and Early Orbit-Phase, LEOP) erstmals vom Galileo-Betreiber SpaceOpal im Galileo-eigenen Kontrollzentrum in Oberpfaffenhofen gesteuert, schreibt die ESA.

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Jeder Satellit wird im Testzentrum ESTEC in den Niederlanden getestet. Foto: ESA

Die neuen Satelliten sind die ersten beiden des dritten und letzten Loses von zwölf Satelliten der ersten Generation, mit denen das Full- Operational-Capability-Konzept von Galileo vervollständigt wird. Die Satelliten werden von OHB in Deutschland hergestellt und getestet mit Navigationsnutzlasten von Surrey Satellite Technology Ltd. Dieses letzte Los der ersten Generation soll in den nächsten drei Jahren in den Orbit gebracht werden.

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Nach Angaben der ESA werden von Airbus Defence and Space und Thales Alenia Space derzeit die Satelliten der „Galileo Second Generation“ (G2G) entwickelt. Insgesamt zwölf Satelliten sind Mitte des Jahres in Auftrag gegeben worden. Sie seien, so die ESA, die fortschrittlichsten, leistungsstärksten und vollständig rekonfigurierbaren Navigationssatelliten, die jemals gebaut wurden. Die G2G-Satelliten sind größer als die bisherigen und verfügen erstmals über einen elektrischen Antrieb. Der erste Start von G2G ist für 2024 geplant.

Mit dem stetigen Ausbau des Galileo-Systems sollen die Genauigkeit und die Störsicherheit des europäischen Navigationssystems verbessert werden.

Redaktion / gwh