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Die German MWAS GbR, ein Joint Venture von ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH, Diehl Defence und Hensoldt, hat den ersten Teil der MAWS-Machbarkeitsstudie vorgelegt. Mit dem deutsch-französischen Projekt Maritime Airborne Warfare System (MAWS) sollen bis 2035 alle aktuellen wie auch übergangsweise betriebenen Seefernaufklärungsflugzeuge (Maritime Patrol Aircraft, MPA) der beiden Nationen ersetzt werden. Die deutsche Beschaffungsentscheidung vom Juni 2021 für die P-8A Poseidon hatte auf französischer Seite für Verärgerung gesorgt.

Nach Darstellung der ESG soll das MAWS Aufklärungs- und letztlich Wirküberlegenheit erreichen. Integriert in komplexe Umgebungen soll das MAWS unter anderem für folgende Aufgaben eingesetzt werden:

  • eigenständige U-Boot-Kriegsführung (ASW) gegen moderne U-Boot-Gegner,
  • Schiffsbekämpfung gegen hochwertige Ziele im Rahmen der Anti-Oberflächen-Kriegsführung (ASuW) sowie
  • Such- und Rettungseinsätze (SAR) auch bei sehr ungünstigen Wetterbedingungen.

Dazu muss das luftgestützte Mehrzweck- und Multimissions-MAWS unterschiedlichste Sensordaten bündeln, in Echtzeit fusionieren und ein Gesamtlagebild erstellen.

In der Teilstudie wurden sechs mögliche Architekturen für das Missionssystem entwickelt und bewertet. Damit ist der ESG zufolge eine gute Grundlage für die Weiterführung der Machbarkeitsphase gelegt worden.

Zur weiteren Vorgehensweise schreibt die ESG, dass im nächsten Schritt große europäische Flugzeughersteller an dem Programm beteiligt werden sollen, um deren Expertise bei der Konzeption mehrerer MAWS-Architekturen einschließlich der Flugzeugintegration zielführend einzubringen.

Am Ende dieser zweiten Phase sollen dann die erforderlichen Grundlagen für eine Auswahlentscheidung der deutschen und französischen Verteidigungsministerien zur Einleitung des entsprechenden Beschaffungsprozesses zur Verfügung stehen.

Redaktion / gwh