Die weitverbreitete 3D-Radar-Baureihe Ground Master 400 von Thales hat mit der Erweiterung GN400α eine neue Leistungsdimension erreicht. Wie das Unternehmen in einem Webinar darstellte, können mit neuer, fünfmal leistungsfähigerer Verarbeitungstechnologie und fortschrittlichen Erkennungsalgorithmen große Mengen komplexer Daten verarbeitet werden.
Das Ergebnis sei, so Thales, eine unmittelbare Verbesserung der Erfassungsreichweite auf bis zu 515 km (278 nautische Meilen), was einer Vergrößerung der Erfassungsfläche um mehr als 20 Prozent im Vergleich zum GM400 entspreche, ohne dass sich der Energiebedarf der Sende- oder Empfangsteile des Radars ändere. Die Erhöhung der Verarbeitungskapazität bietet laut Hersteller auch die Möglichkeit, neue Funktionen mit fortschrittlichen Algorithmen der künstlichen Intelligenz sowie verbesserte Cybersicherheitsfunktionen einzubeziehen.
Das GM400 Alpha von Thales basiert auf jahrelanger GM400-Einsatzerfahrung, GaN-Technologie und Überwachungsfähigkeiten und ermöglicht es Betreibern, alle Bedrohungen im Nah- und Fernbereich zu jeder Zeit und auf allen Ebenen zu erkennen.
Mit der digitalen Stacked-Beam-Technologie erkennt das GM400 Alpha Ziele von schnellen Jets und Raketen, bis hin zu Hubschraubern im Schwebeflug und UAVs. Ein Merkmal des GM400 Alpha ist die Erkennung und Verfolgung von Bedrohungen wie taktischen UAVs, die in Bodennähe fliegen und sich in der Nähe des Radars verstecken, während gleichzeitig Ziele in größerer Höhe, wie z. B. Jagdbomber, mit einer Reichweite von bis zu 515 km erkannt und verfolgt werden.
Vorhandene GM400 können durch Installation eines neuen Computer-Racks und Implementieren der neuen Software ohne großen Aufwand zum GM400α leistungsgesteigert werden. Nach Aussage von Thales steigt trotz erhöhter Leistungsfähigkeit der Energieverbrauch des Radarsystems nicht an.
Gerhard Heiming