Print Friendly, PDF & Email

Im Vorfeld des Welt-Klimagipfels COP26 in Glasgow standen einmal mehr die Klimapolitik der EU, der USA und Chinas im Mittelpunkt der internationalen Diskussionen. Doch einer der international wichtigsten Akteure und Faktoren zur Eindämmung der Erderwärmung und des globalen Energiebedarfs ist Indien, das im nächsten Jahrzehnt zum bevölkerungsreichsten Land aufsteigen wird.

Zusammen mit China und einer wachsenden Bevölkerung von fast 1,4 Milliarden Menschen gilt es auch als einer der größten Wachstumsmärkte für alle Arten von Energieressourcen und Infrastrukturentwicklungen. Der indische Energiebedarf gilt als einer, der weltweit am schnellsten wächst. Indien ist dabei sehr von Importen bei Erdöl, Erdgas (Flüssiggas/LNG) und auch Kohle abhängig.

Indiens Energiepolitik hat in den letzten Jahren enorme Fortschritte dabei gemacht, für Millionen seiner Bürger Elektrizität zugänglich zu machen. Der indische Kontinent ist mit zahlreichen kurzfristigen Energierisiken konfrontiert, bietet aber auch viele mittel- und langfristige Chancen für die EU als wichtigen globalen Energiepartner. So könnte Indien in den nächsten Jahrzehnten zu einem der führenden Anbieter von Solarenergie und Batterien werden. Trotz der Fortschritte beim Ausbau erneuerbarer Energien steigt aber auch weiterhin Indiens Kohle-, Öl- und Gasverbrauch stark an. Bis zu 88 Prozent der Gesamtemissionen Indiens sind auf den Energiesektor zurückzuführen. Die Treibhausgas-Emissionen des Landes sind inzwischen vergleichbar hoch wie jene der EU. Bisher hat es jedoch die indische Regierung wiederholt abgelehnt, die bereits mit dem Pariser Abkommen verbundenen Verpflichtungen zu erfüllen und weitergehende Anstrengungen zur Emissionsreduzierung zu machen. Indien hat nicht wie China (für 2060) ein konkretes Datum für die Klimaneutralität benannt.

Print Friendly, PDF & Email