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Der Düsseldorfer Rüstungs- und Automotive-Konzern Rheinmetall hat im Rahmen des Kongresses der Gesellschaft für Wehrmedizin und Wehrpharmazie in Koblenz den Demonstrator einer Hochdachvariante des Transportpanzers 1 (TPz) Fuchs präsentiert.

Der Fuchs als Hochdach-Demonstrator fällt, hier in der Konfiguration als geschütztes Sanitätskraftfahrzeug, bereits äußerlich durch das modernisierte Fahrzeugdesign und die gesteigerte Dachhöhe auf. Hierdurch erweitert sich nach Angaben des Unternehmens das Innenraumvolumen auf zwölf Kubikmeter mit einer Innenhöhe von 1,60 Metern statt 1,26 Metern. In der gezeigten Version als geschütztes Sanitätskraftfahrzeug können vier Verwundete transportiert werden: zwei liegend und zwei sitzend.

Mit dem 6×6-Fahrzeug in Hochdachausführung lassen sich der Mitteilung zufolge eine Vielzahl von Fähigkeiten im gesamten Einsatzspektrum umsetzen, darunter auch Versionen eines Gefechtsstandfahrzeugs. Die technischen Verbesserungen des Hochdach-Fuchs beinhalten beispielsweise ein neues leistungsgesteigertes Triebwerk, ein neues Verteilergetriebe, eine neue Bremsanlage und eine digitale Bordelektronik.

Das neue V6-Triebwerk von MTU (Typ 6V 199 TE20) leistet nach Firmenangaben 335 kW und stammt aus der gleichen Familie wie das V8-Triebwerk (Typ 8V 199 TE20) des GTK Boxer. Es handelt sich um  einen flüssigkeitsgekühlten Dieseldirekteinspritzer mit Abgasturboaufladung, der über einen Hubraum von 11.950 dm³ und ein maximales Drehmoment von 2200 Nm bei 1080 U/min verfügt. Das Triebwerk ist für den Betrieb mit Dieselkraftstoff (F-54) und Kerosin (F-34 / JP-8) geeignet.

Die Peripherie des Fahrzeuges verfügt nach Angaben von Rheinmetall über ein 360-Grad-Sichtsystem mit Tag- und Nachtsicht sowie Fusion, welches bereits im Schützenpanzer Puma eingesetzt wird. Eine konforme Anbindung weiterer Sensoren oder einer Waffenstation gemäß der NATO Generic Vehicle Architecture ist ebenso wie die Nutzung von Virtual-Reality-Brillen, die der Besatzung den „Blick durch die Panzerung“ erlauben, ebenfalls Bestandteil der Entwicklung, wie Rheinmetall schreibt. Die Ausstattung erlaubt es dem Fuchs, analog zum Puma, abgesessene Kräfte anzubinden, wie beispielsweise Sanitäter, die mit einer Variante des Soldatensystems Infanterist der Zukunft – Erweitertes System (IdZ-ES) ausgestattet sind. Über die einheitliche Führungsausstattung könnten die „Sanitäter der Zukunft“ damit über dieselben Lageinformationen wie die zu unterstützende Truppe verfügen.

Nach Angaben des Herstellers wurden bis heute insgesamt rund 1.600 Fuchs-Fahrzeuge gebaut, die in Streitkräften zahlreicher Nationen eingesetzt werden. In der Bundeswehr ist der TPz 1 Fuchs und seine Entwicklungsstufen seit 1979 in zahlreichen Varianten, wie z.B. zum Mannschaftstransport, als Führungs- und Gefechtsstandfahrzeug, als Sanitätsfahrzeug, zur ELOKA und zur ABC-Aufklärung oder auch zur Pioniererkundung, Kampfmittelaufklärung oder -räumung und mit Störsendern zum Schutz gegen Improvised Explosive Devices (IED) in der Nutzung.

Wolfgang Gelpke