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Der Generalunternehmer des Forschungs- und Technologieprojekts Gesamtsystemdemonstrators für den zukünftigen Luftbeweglichen Waffenträgers (GSD LuWa), die Industrieanlagen Betriebsgesellschaft (IABG), hat den GSD vor Vertretern des Auftraggebers aus BMVg, BAAINBw mit seinen wesentlichen Funktionen vorgeführt. Wie die IABG mitgeteilt hat, gehörten zu der funktionalen Präsentation unter anderem die Demonstration besonderer Fahrsituationen, der Schussabgabe und die Ansprengung eines Musters der Fahrzeugwanne.

Seit 2020 führt die IABG das Projekt GSD LuWa als produktneutraler Generalunternehmer und koordiniert dabei die Arbeit der Projektpartner Armoured Car Systems (ACS), Flensburger Fahrzeugbau (FFG) und Valhalla Turrets. Eine umfassende Projektbeschreibung und Hintergründe sind bei ESuT hier und hier und bei Soldat und Technik hier und hier veröffentlicht.

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Bei der Geländefahrt soll der GSD LuWa den Mehrwert des technisch aufwändigen Laufwerks zeigen. Foto: IABG

Mit dem GSD LuWa soll laut IABG das Verhalten von Technologien im Systemverbund untersucht werden. Dies betreffe gerade die Technologien und Teilsysteme, die neuartige Ansätze beinhalten und einen möglichst hohen Grad an Forderungserfüllung versprechen, zugleich aber noch Entwicklungsrisiken in sich tragen. Hierzu zählt das Unternehmen besonders eine 27-Millimeter-Maschinenkanone zur Erhöhung der Kampfentfernung und Wirkung im Ziel, einen dieselelektrischen Hybridantrieb für Schleichfahrt sowie ein geteiltes und nivellierbares Kettenlaufwerk für die Luftverladung und den Notlauf. „Alle Forderungen sollen unter den Randbedingungen eines in den Mittleren Transporthubschrauber CH-53 luftverladbaren Waffenträgers nachgewiesen werden“, schreibt das Unternehmen.

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Mit dem GSD LuWa soll das Verhalten von Technologien im Systemverbund untersucht werden. Foto: IABG

Damit könne, so die IABG, die Realisierbarkeit und Systemverträglichkeit frühzeitig bewertet und damit die Funktionalität der Teilsysteme und Konzepte untersucht werden.

Zum GSD LuWa gehören neben dem eigentlichen Fahrzeug mit Waffenanlage auch ein Innenraumdemonstrator und ein digitaler Zwilling. Der Innenraumdemonstrator ermöglicht  die Nutzung des vorhandenen operationellen Know-hows der bisherigen Wiesel-Besatzungen. Der digitale Zwilling enthält Konstruktions- und andere Daten sowie Modelle des GSD, um einen Datenaustausch zwischen allen Projektbeteiligten zu ermöglichen. Gleichzeitig ist er die Grundlage für weitere Schritte im Projekt.

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Zivile und militärische Experten überzeugten sich vom Leistungsstand des GSD LuWa. Auf dem Bild ist ESuT-Autor und „Panzer-Pabst“ Rolf Hilmes zu sehen. Foto: IABG

Der nächste Schritt im Projekt ist die Erprobung durch die Wehrtechnische Dienststelle 41, die ab Anfang 2022 beginnen soll.

Redaktion / gwh

Technische Daten GSD LuWa (Auszug)

Länge / Breite / Höhe 4,2 m / 1,9 m / 2,0 m (1,85 m abgesenkt)
Gefechtsgewicht 6,2 t
Antrieb serieller Hybrid
Diesel-Motor 200 kW
Elektro-Motoren 4 x 80 kW
Batteriekapazität 35 kWh
Fahrwerk Hydropneumatische Federung
  4 Kettenlaufwerke mit je drei Laufrollen