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Die russische Marine setzt die Erprobung des Hyperschallflugkörpers Zirkon fort. In der Nacht von Sonntag auf Montag wurde der Flugkörper von einem Atom-U-Boot aus gestartet, um nach Abschüssen von Überwasserschiffen aus die Tests zu ergänzen.

Das russische Verteidigungsministerium ließ verlauten: „Die russische Marine hat zum ersten Mal den Zirkon Hyperschall-Flugkörper von dem Atom-U-Boot Severodyinsk gestartet. Beschossen wurde ein Seeziel in der Barents See.“

Laut russischen Medienberichten, welche sich auf das Verteidigungsministerium beziehen, hat der Flugverlauf den Erwartungen entsprochen und das Projektil das simulierte Ziel getroffen. Das Militär wertete den Test als „Erfolg“, wie aus derselben Quelle hervorgeht.

Das vom Verteidigungsministerium veröffentlichte Video zeigt, dass der Start in der Nacht und im aufgetauchten Zustand des U-Boots durchgeführt wurde.

Zuvor hatte das russische Militär von mehreren erfolgreichen Starts des Zirkon von der Fregatte Admiral Gorshkov (Projekt 22350) berichtet. Das Schiff, welches Teil der Nordmeer-Flotte ist, führte diese Tests im Juli dieses Jahres sowie im Dezember, November und Oktober 2020 durch.

Severodvinsk ist ein atomares Mehrzweck-U-Boot der vierten Generation, das Teil des Projekts Yasen 08850 ist und sich seit 2014 im Dienst der russischen Marine befindet. Es soll in der Lage sein, alle Arten von Über- und Unterwasserzielen zu bekämpfen.

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„Dies ist ein wichtiges Ereignis für die russische Marine. Die Geschwindigkeitseigenschaften des Flugkörpers stehen außer Zweifel. Niemand kann sich gegen Zirkon schützen“, kommentierte Admiral a.D. Viktor Kravchenko, ehemaliger Chef des Hauptquartiers der russischen Marine, die neuen Tests.

Der Beginn der Serienauslieferung an die russischen Streitkräfte ist für 2022 geplant. Während des Army-2021-Forums im August dieses Jahres unterzeichnete das Verteidigungsministerium den entsprechenden Vertrag mit der Tactical Missile Corporation, der Herstellerfirma von Zirkon.

Russland sei bei der Entwicklung von Hyperschallwaffen weit voraus, sagte der stellvertretende russische Ministerpräsident Juri Borissow am 17. September.

„Viele Jahre lang haben wir versucht, mit der führenden Waffenentwicklung der westlichen Länder gleichzuziehen oder sie einzuholen. Und zum ersten Mal überhaupt haben wir die Nase vorn. Auf dem Gebiet der Entwicklung von Hyperschallwaffen“, sagte Borissow.

Ihm zufolge ist Russland dem Westen auch bei der „Entwicklung von Waffen auf der Grundlage neuer physikalischer Prinzipien“ voraus. Er sagte, dass für diese Waffen „neue Arten von Triebwerken – kompakte Nuklearanlagen mit geringer Leistung“ verwendet würden.

Yuri Laskin