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An großen Worten mangelte es unseren amerikanischen Verbündeten nie, wenn es darum ging, ihre jeweilige strategische Linie als der Weisheit allerletzten Schluss zu verkaufen. Im epochemachenden Antiterrorkampf galt das sowohl für die politisch-militärische Doktrin wie auch für die Entwicklungsrichtung der dazu passenden westlichen Militärtechnik.
Für eine IT-getriebene „Revolution in Military Affairs“ wurde bekanntlich schon vor dem 11. September 2001 allgemein geworben, in den Jahren danach aber versprach die universelle Vernetzung aller Sensoren und Effektoren konkret eine brillante technische Lösung des Terrorproblems – präzise, abstandsfähig und ohne eigene Verluste. Geld sollte da keine Rolle spielen, wenn denn der Erfolg dem Aufwand recht gibt. Doch das tut er nicht.

Zwanzig Jahre später rollen milchbärtige Jünglinge in Flipflops und mit umgehängten Kalaschnikows auf Mopeds durch Kundus, Kandahar und Kabul. Die Taliban sind wieder da, als wären sie nie weg gewesen. Ein paar Zehntausend Bauern-Kämpfer, erfüllt von schlichtem dschihadistischem Fanatismus, feiern ihren Sieg, noch bevor die letzten Soldaten der internationalen Hightech-Armeen Afghanistan verlassen haben.

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