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Auf dem internationalen militär-technischen Forum Army 2021 vom 22. bis 28. August in der Nähe von Moskau hat die russische Staatsholding Rostec das ferngesteuerte Minenräumfahrzeug „Listva“ präsentiert. Das von der zur Ruselectronics-Holding gehörenden KPZ Kaskad entwickelte System ermögliche Suche und Beseitigung von Sprengkörpern in einer Entfernung bis zu 100 Meter, schreibt Rostec.

Das 6×6-Fahrzeug bietet Platz für mindestens zwei Personen und trägt vorne eine ausfahrbare Such- und Vernichtungseinrichtung, auf dem Dach einen Mikrowellenstrahler sowie Empfangseinrichtungen für elektromagnetische Wellen und Mittel zur Erzeugung von Funkstörungen.

Kaskad verweist – ohne weitere Details anzugeben –  auf ein nichtlineares Ortungsgerät und automatisierte technische Werkzeuge als Aufklärungsmittel. Daneben verfüge das Fahrzeug über ein autonomes Stromversorgungssystem, über persönliche Schutzausstattung und eine Kommunikationsausrüstung.

Rostec erläuterte die Einsatzmöglichkeiten: „Das Hauptinteresse gilt dem Mikrowellenstrahler, mit dessen Hilfe die mit elektronischen Elementen bestückten nachgewiesenen Ladungen beseitigt werden. Die Strahlung „verbrennt“ die Elektronik des Sprengkörpers, wodurch die Munition unbrauchbar wird.“ Werde eine unter Druck stehende Mine gefunden, entscheide die Besatzung, zu der auch Pioniere gehören, über eine kontrollierte Detonation oder die Minenräumung.

Um mit Mobiltelefonen hergestellte Sprengkörper zu neutralisieren, soll Listva in der Lage sein, Funksignale auf Frequenzen auszusenden, die für die zivile Elektronik typisch sind. „Aus diesem Grund erfolgt die Detonation der Munition in sicherer Entfernung, wenn die Mine in die Reichweite der Emitter der Minenräummaschine gelangt“, schreibt Rostec.

Das Minenräumsystem Listva ist als Vorausfahrzeug für Fahrzeugkolonnen vorgesehen, für die es bei Bedarf den Fahrweg freiräumt.

Redaktion / gwh