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Im Rahmen vorbereitender Maßnahmen zur Verteidigungsforschung (PADR – Preparatory Action on Defence Research) der Europäischen Union hat die European Defence Agency (EDA) das Projekt CROWN gestartet. CROWN steht für Combined Radar, cOmmunications and electronic Warfare fuNctions for military applications. Es hat zum Ziel, ein multifunktionales Hochfrequenzsystem auf Basis der AESA – (Active Electronically Scanned Radar) Technologie zu entwickeln, welches für verschiedene Anwendungsbereiche eingesetzt werden kann.

Ziel ist der Entwurf, die Entwicklung und der Test eines kompakten, leichten Multifunktions-Hochfrequenzsystems ohne Einschränkungen für den Endnutzer, wie die EDA mitteilte. Mit Besitz dieser Technologie soll es möglich sein zu erkennen, wie und zu welchem Zweck das elektromagnetische Spektrum in einem Gefecht genutzt wird und um sicherzustellen, dass eigene Kräfte es nach Bedarf selbst nutzen und gleichzeitig dem Gegner die Nutzung vorzuenthalten.

Das CROWN-Projekt

Die zwei miteinander verbundenen mit CROWN beauftragten Aktivitäten beinhalten zum einen die Bewertung und Empfehlungen zu kritischen Schlüsseltechnologien für die Entwicklung von zukünftigen europäischen RF-AESA-Multifunktionssystemen, die Erstellung einer Roadmap und einer Priorisierung sowie die Vermeidung von Abhängigkeiten von Nicht-EU-Lieferanten und zum anderen Entwicklungsaktivitäten auf System- und Komponentenebene.

CROWN soll die Grundlage für die Entwicklung und den Bau eines multifunktionalen Hochfrequenzsystems auf AESA-Technologie der nächsten Generation für eine breite Palette von Anwendungen schaffen. Die Ergebnisse sollen ohne Endnutzerbeschränkungen in TRL 7 (Technology Readines Level) innerhalb des nächsten Jahrzehnts in verschiedenen militärischen Bereichen, beispielsweise in einzelnen Luftfahrzeugplattformen bis 2027, eingesetzt werden.

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Das CROWN Konsortium

Das Projekt mit einer Laufzeit von 30 Monaten wurde am 6. und 7. Juli 2021 offiziell gestartet und verfügt über ein Budget von rund 10 Millionen EURO. Das CROWN-Konsortium wird von Indra (Spanien) koordiniert und umfasst insgesamt 11 führende Industrieunternehmen, Forschungszentren und Fachleute aus sieben EU-Ländern. Neben Indra arbeiten im CROWN Projekt Thales (Frankreich), Office National d’Etudes et de Recherches Aerospatiales – ONERA (Frankreich), Hensoldt Sensors (Deutschland), die Fraunhofer-Gesellschaft (Deutschland), Saab (Schweden), Totalforsvarets Forskningsinstitut – FOI (Schweden), Nederlandse Organisatie voor Toegepast Natuurwetenschappelijk Onderzoek – TNO (Niederlande), Leonardo (Italien), Elettronica (Italien) und Baltijos Pazangiu Technologiju Institutas – BPTI (Litauen) mit.

Über das PADR

PADR wurde 2017 von der Europäischen Kommission ins Leben gerufen, um den Mehrwert der von der EU geförderten Verteidigungsforschung und -technologie zu bewerten und nachzuweisen. Die Umsetzung des PADR wird von der EDA im Rahmen eines am 31. Mai 2017 unterzeichneten Delegationsabkommens zwischen der Europäischen Kommission und der EDA durchgeführt. Mit dieser Vereinbarung betraut die Kommission die EDA mit der Verwaltung und Durchführung der im Rahmen des PADR gestarteten Forschungsprojekte.

Wolfgang Gelpke