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Unsere bundesdeutsche Gesellschaft ist traditionell gespalten in der Frage, ob Deutschland sich an militärischen Kriseninterventionen im Ausland beteiligen soll oder ob man sich besser raushält. Die Mehrheiten für Entsendebeschlüsse sind im Parlament meist deutlich größer als in der Bevölkerung. Aber politische Führung kann einen Unterschied machen.

Nach der Entscheidung der Regierung Schröder/Fischer 2001, tatsächlich an der US-Intervention in Afghanistan teilzunehmen, als also die proklamierte „uneingeschränkte Solidarität“ praktisch wurde, sprang die Zustimmung von 48 auf 66 Prozent.

Derzeit stärken die aktuellen Bilder und Meldungen vom Vormarsch der Taliban in Afghanistan und von Putsch und Terrorkonjunktur in Mali allerdings eher das populäre Narrativ, dass Militäreinsätze gut gemeint sein mögen, doch am Ende allzu oft vergeblich bleiben. Fremde Soldaten könnten Frieden und Sicherheit, Demokratie und gute Regierungsführung nicht erzwingen, sagen die politischen Vertreter der tendenziell pazifistischen Schule, die vor allem in der Linkspartei und in Teilen von SPD und Grünen zu Hause sind.

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