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Die stetige Verschlechterung der Sicherheitslage in Nordmali und zwei Militärputsche in der letzten Zeit haben große Ernüchterung hervorgerufen. Wie können in diesem Umfeld die internationalen Missionen noch wirksam arbeiten? Müssen sie neu ausgerichtet, ja vielleicht sogar beendet werden?

Im Januar 2013 herrschte Optimismus. Französische Kräfte der damals sehr rasch beschlossenen Operation „Serval“ hatten den Vorstoß dschihadistischer Kämpfer aus Nordmali Richtung Süden gestoppt und diese zurückgedrängt. Im August 2014 wurde die Operation „Serval“ von der französischen Operation „Barkhane“, die nun in fünf Sahelstaaten (Burkina Faso, Tschad, Mali, Mauretanien, Niger) eingesetzt ist und heute 5.100 Soldaten umfasst, abgelöst. Sie bekämpft den transnationalen, islamistischen Terrorismus und arbeitet eng mit den nationalen Streitkräften und mit der 2017 aufgestellten G5-Sahel Joint Force, die 4.550 Mann umfasst, aus diesen Ländern zusammen.

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Grafik mawibo media

Im Juli/August 2013 fanden Wahlen statt. Die internationale Gemeinschaft setzte damals große Hoffnungen auf den Gewinner Ibrahim Boubacar Keïta, einen an der Sorbonne ausgebildeten Politikwissenschaftler. Als auch noch im Juni 2015 ein Friedensabkommen zwischen Regierung, loyalen nordmalischen Milizen und Tuareg-Separatisten unterzeichnet wurde, herrschte fast Euphorie. In diesem Abkommen waren die Integration von Kämpfern in Polizei und Armee, die Dezentralisierung von Institutionen, die Abhaltung von Wahlen sowie die Umsetzung von Entwicklungsprogrammen im vernachlässigten Norden vereinbart worden.

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