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Das Munitionsversorgungszentrum Nord – mit dem Munitionslager Laboe – soll um eine eigene Instandhaltungskapazität für die Überprüfung, Rezertifizierung und Überholung der Seezielflugkörper RBS15Mk 3 erweitert werden. Zu diesem Zweck hat das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundewehr jetzt die Firma Diehl Defence GmbH & Co. KG mit der Lieferung einer Rezertifizierungs- und Instandsetzungsausstattung für – beauftragt. Im September 2020 hatte das Koblenzer Bundesamt weitere 75 Seezielflugkörper RBS15 (Robotsystem 15) Mk3 bestellt, die ab 2023 geliefert werden sollen.

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Die neue Anlage zur Rezertifizierung und Instandsetzung des Lenkflugkörpers RBS15 Mk3. / Foto: Diehl

Ab 2025 sollen die bislang durch die Industrie durchgeführten Instandsetzungsarbeiten mit eigenem, vom Auftragnehmer erst-ausgebildeten Bundeswehr-Personal erfolgen. Dieser wichtige Schritt zu einer Unabhängigkeit bundeswehreigener Instandsetzungskapazitäten führt dazu, dass diese Arbeiten unabhängig von den Kapazitäten der Industrie deutlich besser zu planen. Auch die Transportwege sind geringer. Die Ausfallzeiten sind ebenfalls deutlich kürzer.

Der Flugkörper RBS15 Mk3 wird als Hauptbewaffnung für die Korvette K130 der Deutschen Marine eingesetzt. Er kann sowohl gegen See- als auch gegen Landziele eingesetzt werden. Die Firma Diehl BGT Defence Deutschland ist Hauptauftragnehmer, der in Kooperation mit dem schwedischen Unternehmen Saab Bofors Dynamics den  RBS15 Mk3-Flugkörper herstellt.

Der weitreichende, allwetterfähige „Fire-and-Forget“-Lenkflugkörper verfolgt sein Ziel im Tiefflug über Entfernungen bis weit über 200 km. Mittels programmierter Wegpunkte können Kurs und Flughöhe mehrfach verändert werden. Der RBS15 Mk3 ist störsicher gegen elektronische Gegenmaßnahmen und verfügt über eine geringe Radar- sowie Infrarotsignatur und damit hohes Durchsetzungsvermögen gegenüber Flugabwehr mittels Lenk- und Rohrwaffen.

Wolfgang Gelpke