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Bevor die Japaner angriffen und die Deutschen den USA 1941 den Krieg erklärten, war es der amerikanischen Regierung per Gesetz verboten, sich wieder militärisch an einer Auseinandersetzung anderer Mächte zu beteiligen. So etwas wie die blutige US-Intervention 1917/18 in Europa sollte sich nicht wiederholen. Als Frankreich fiel, als Großbritannien ganz allein stand gegen den von Hitler besetzten Kontinent und in Fernost gegen Japan, blieben die USA neutral.

Doch Amerika spannte seine Muskeln an. Der Kongress beschloss im Jahr 1940 den Bau von elf großen Flugzeugträgern einer neuen, modernen Klasse. Das Typschiff hieß „Essex“.

Nach Pearl Harbor gab es dann zunächst weiter schlimme Verluste. Aber die US-Werften arbeiteten im Dreischichtbetrieb, die komplette Rüstung lief hoch. Und als 1943 nach und nach die Essex-Carrier ihren Dienst im Pazifischen Ozean aufnahmen, wendete sich das Blatt. Von am Ende 32 geplanten Trägern wurden 24 fertig gebaut, davon 17 noch im Krieg eingesetzt.

Gerade hat der amerikanische Senat ein Gesetzespaket verabschiedet, das 250 Milliarden Dollar vorsieht für die Förderung der wirtschaftlichen Entkoppelung von China, etwa bei Halbleitern, KI- und Telekommunikationstechnologie. Von „Cooperation“ und „Competition“ geht das amerikanisch-chinesische Verhältnis offensichtlich in Richtung „Confrontation“ und „Conflict“. Noch wird das entscheidende Kräftemessen des 21. Jahrhunderts ökonomisch ausgetragen, im Cyberraum und auf der Bühne des neuen geopolitischen Great Game, Stichwort Neue Seidenstraße.

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Der Jagdbomber Tornado, geeignet für den Einsatz amerikanischer Atomwaffen, war ein Baustein in der Ausrüstung der Streitkräfte in den 70er Jahren, die aus einer Position der Stärke und der Sicherheit im Bündnis die damals umstrittene Entspannungspolitik ermöglichte (Foto: Bundeswehr)

Aber Chinas KP-Diktatur rüstet gleichzeitig massiv auf, verschärft die Unterdrückung im Innern, etwa in Xinjiang und Hongkong, und bedroht Regierungen in der Region mit Sanktionen wie gegenüber Australien oder auch mit militärischen Manövern wie gegenüber Taiwan. Manche sprechen bereits von einem neuen Kalten Krieg und fühlen sich mit Blick auf die fragile Sicherheitsarchitektur im Fernen Osten an das Europa des Jahres 1913 erinnert. Demonstrativ führen die Diktatoren in Peking, Xi Jinping, und in Moskau, Wladimir Putin, gemeinsame chinesisch-russische Militärübungen durch, einmal auch schon gemeinsam mit dem iranischen Regime. Der Ton wird rauer, das Klima heißer. Droht Krieg? Und wenn ja, wann?

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